Sommer ist für viele Ferienzeit. Rasten und durchatmen. Aber nicht nur die Beine können im kühlen Nass eines Sees hängen, auch die Seele darf baumeln, sich ausruhen und neu stärken. Ganz so wie Jesus seinen Jüngern nach getaner Arbeit eine Auszeit schenkte.
Markus 6, 30–34 Die Apostel versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.
1. Lesung
Jeremia 23, 1–6 Weh den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen – Spruch des Herrn. Darum – so spricht der Herr, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und versprengt und habt euch nicht um sie gekümmert. Jetzt ziehe ich euch zur Rechenschaft wegen eurer bösen Taten – Spruch des Herrn. Ich selbst aber sammle den Rest meiner Schafe aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe. Ich bringe sie zurück auf ihre Weide; sie sollen fruchtbar sein und sich vermehren. Ich werde für sie Hirten bestellen, die sie weiden, und sie werden sich nicht mehr fürchten und ängstigen und nicht mehr verloren gehen – Spruch des Herrn. Seht, es kommen Tage – Spruch des Herrn –, da werde ich für David einen gerechten Spross erwecken. Er wird als König herrschen und weise handeln, für Recht und Gerechtigkeit wird er sorgen im Land. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden, Israel kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Der Herr ist unsere Gerechtigkeit.
2. Lesung
Epheser 2, 13–18 Jetzt aber seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, durch Christus Jesus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen. Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder. Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet. Er kam und verkündete den Frieden: euch, den Fernen, und uns, den Nahen. Durch ihn haben wir beide in dem einen Geist Zugang zum Vater.
Ich erhebe mich heute ...
... durch eine gewaltige Kraft – durch die Anrufung des dreieinigen Gottes – und bekenne den Schöpfer der Schöpfung. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, dem einen Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Das Morgengebet, das ich gerne mit meinen Schüler/innen bete
Ermutigung zum Aufatmen
Wort zum Sonntag
Wow, die Rechnung ist aufgegangen! Die Apos-tel kehren zurück, sie sind zwar müde und erschöpft, aber sie haben wertvolle Erfahrungen machen dürfen. Wenn ich in meinem Leben zurückblicke und mir überlege, wo überall ich „in die Lehre gegangen“ bin, wo ich wirklich viel habe lernen dürfen oder müssen, da fällt mir manches ein, gar nicht zuerst die Schule. Es waren Situationen, in die ich hineingeworfen worden bin, die ich mir meist gar nicht selber ausgesucht hatte, in deren Bewältigung ich aber wertvolle Erfahrungen gemacht habe. Erst im Rückblick hat sich dann der Gewinn des Durchhaltens und der ganzen Mühe gezeigt.
Jesus tritt im heutigen Evangelium wie ein Supervisor auf, wie ein Coach, der seinen Jüngern die Verschnaufpause schaffen will, die sie jetzt, nach getaner Arbeit, dringend brauchen. Und indem er wieder das Ruder übernimmt, die Menschen lehrt und bei sich selber birgt, können die Apostel durchatmen. Herrlich, wie Jesus der Handelnde ist und bleibt! Er hat damals und wird heute den Menschen Ruhe verschaffen; er hat damals und wird heute die Menschen sättigen. Es muss seine innige Gottesbeziehung gewesen sein, die ihn als Mensch so einzigartig gemacht hat, dass die Menschen ihn Sohn Gottes genannt haben. Das hat ihm eine schier unendliche Energie und Kraft gegeben, die die Menschen gesucht haben. Diese Kraft und Energie kommt auch heute den Menschen zu, die ihn suchen.
Es ist Sommer. Ich darf meine Beine in den Bodensee hängen und auch die Seele baumeln lassen. Jetzt ist die Zeit der Erholung. Und es ist die Zeit den Blick dankbar auf meinen Herrn und Meister zu richten, der auch mich schon vieles gelehrt hat um mich immer wieder neu auszusenden, um vom Reich Gottes zu künden.
Zum Weiterdenken
Welcher Gedanke, welches Wissen gibt mir die größte Gelassenheit im Glauben?