Die Basilika als Originalschauplatz und das Museum Lauriacum als größtes Römermuseum Mitteleuropas bieten bei der Landesausstellung in Enns ab 27. April 2018 ein vielfältiges Programm für kleine und große Besucher/innen. Für KiZ-Abonnent/innen gibt es ermäßigten Eintritt.
Ausgabe: 2018/05
30.01.2018 - Elisabeth Leitner
Um die Welt der Römer kennenzulernen, ist nicht unbedingt eine Auslandsreise erforderlich. Die älteste Stadt Österreichs – Enns – öffnet am 26. April Tür und Tor, um Einblick in das Leben der Römer vor 1800 Jahren zu geben. Mit Schaugrabungen, Originalfunden, Forschungs-Abenteuern für Nachwuchsarchäologen und Spaziergängen in virtuellen Welten will die Landesausstellung unter dem Titel „Die Rückkehr der Legion. Römisches Erbe in Oberösterreich“ Besucher/innen aus nah und fern anlocken, sich auf die Spuren der Römer zu begeben.
„Habemus exhibitationem“
(„Wir haben die Ausstellung“) verkündet Reinhardt Harreither, Leiter des Museums Lauriacum stolz. Durch die Einbindung jüngster Forschungsergebnisse kann nun der Alltag der Bewohner/innen vor 1800 Jahren im Museum Lauriacum besser präsentiert werden, Multimedia-Installationen und „Apps“ helfen dabei. Das römische Heer wird erklärt, eine 6000 Mann starke, handbemalte Zinnfigurenlegion kann bestaunt werden, das Leben des „Philosophenkaisers“ Marcus Aurelius wird thematisiert. Dem Totenkult, Tod und Sterben in Lauriacum ist ein Teil der Ausstellung gewidmet. Die Forschungen zum Gräberfeld geben Aufschluss über Volkskrankheiten, Verletzungen, die Zahngesundheit und Essensgewohnheiten. Zur Blütezeit dürfte Lauriacum etwa 25.000 Bewohner/innen gezählt haben und war damit doppelt so groß wie das heutige Enns. Mit 1300 m2 zählt Lauriacum nun zu einem der größten Römermuseen Mitteleuropas. Das Museum Lauriacum wird dafür noch bis 26. April neu gestaltet, ebenso die Ausstellung in der Unterkirche der Basilika St. Laurenz.
Basilika St. Laurenz
In der Basilika kamen in den 1960er-Jahren Mauerreste zum Vorschein, die Zeugnis eines römischen Prunkbaus sind. Diese werden mit moderner Lichttechnik in Szene gesetzt. In Nischen wird neben dem hl. Severin und hl. Florian auch der 40 Märtyrer gedacht, die mit Florian zu Tode gekommen sind.
Große Pfarr-Beteiligung
Die Pfarre bringt sich mit viel Einsatz in das Programm der Landesausstellung ein. 17 eigene Veranstaltungen werden dafür von Projektleiter Stefan Dorninger geplant und koordiniert: vom Pilgerweg, einer Wallfahrt, einem Asterix-Nachmittag für Kinder, Konzerten, einem Abend mit dem Titel „St. Laurenz bei Nacht“ mit spirituellen und musikalischen Impulsen bis zum Filmabend. Täglich gibt es zwei Führungen, die von ca. 40 Personen aus dem näheren Umfeld der Pfarre angeboten werden. Pfarrassistent Harald Prinz war wichtig, dass Kirche nicht als Museum, sondern als lebendiger Ort wahrgenommen wird: „Die Basilika ist ein Originalschauplatz. Wir möchten hier verstärkt die Heiligen ins Spiel bringen, den hl. Florian und den hl. Severin. Gerade der hl. Severin hat für die Gegenwart viel zu sagen, er hatte ein Herz für Notleidende. Daran kann man sich heute noch orientieren.“ Die Landesausstellung wird von 27. April bis 4. November 2018 ihre Tore öffnen.
KiZ-Abonnent/innen und KiZ-webClub-Mitglieder erhalten einen ermäßigten Eintritt: 6 Euro (statt 8 Euro) mit einem Gutschein der KirchenZeitung.