Eine soeben vom Meinungsforschungsinstitut Market durchgeführte Umfrage bescheinigt den katholischen Privatschulen Oberösterreichs ein hervorragendes Image. Sie werden als eng mit der Kirche verbunden, sozial und qualitativ hochwertig beurteilt.
Ausgabe: 2014/25, Zeugnis, Privatschule, Werte
17.06.2014 - Josef Wallner und Ernst Gansinger
Das Zeugnis, das die Oberösterreicher/innen den Schulen in kirchlicher Trägerschaft ausgestellt haben, lässt sich mit Fug und Recht als „ausgezeichneter Erfolg“ beschreiben. Mehr als die Hälfte aller Bewohner/innen des Bundeslandes haben einen persönlichen Zugang zu katholischen Privatschulen, zudem fällt rund 60 Prozent spontan der Name einer solchen Schule ein. Ebenfalls rund 60 Prozent stehen den katholischen Privatschulen grundsätzlich positiv gegenüber. „Wir werden in der Öffentlichkeit gut wahrgenommen“, erklärt Mag. Franz Asanger, Direktor des Schulamts der Diözese Linz. Was ihn besonders freut: „Die Werte, um die wir uns bemühen und die uns wichtig sind, werden von Außenstehenden gesehen und anerkannt.“ Die Umfrage zeigt für ihn, dass Katholische Privatschulen für eine offene und dialogfähige Katholizität stehen. In diesem Sinn gilt es die Schulen auch weiterzuentwickeln, so Asanger.
Toleranz und Weltoffenheit hinken nach
Auffallend ist, dass die Befragten Toleranz und Weltoffenheit deutlich weniger mit katholischen Privatschulen verbinden als etwa Traditionsverbundenheit. „Da haben wir noch zu arbeiten“, betont Asanger. Wobei er den Befund differenziert sehen möchte. Katholische Privatschulen sind oft mit herausragenden und langjährigen Projekten für die Länder des Südens und Ostens engagiert.
Kath. Privatschulen in Zahlen
In Oberösterreich sind in Trägerschaft der Diözese oder von Ordensgemeinschaften (Schuljahr 2013/2014): - Sieben Volksschulen mit 1114 Schüler/innen - Neun Hauptschulen/neue Mittelschulen mit 2258 Schülerinnen - 13 AHS (Gymnasien) mit 5922 Schüler/innen - 25 Berufsbildende Höhere und Mittlere Schulen mit 2749 Schülerinnen 6,21 Prozent aller Schüler Oberösterreichs besuchen eine Katholische Privatschule (0,53 Prozent mehr als im Jahr davor).
Zur Sache
Privatschulen kosten
Die Market-Studie zeigt, dass die kirchlichen Schulen als teuer gesehen werden. Der Privatschulreferent der Diözese, Mag. Michael Haderer, betont aber, dass ein Schulbesuch nicht an der Geldbörse der Eltern scheitern darf. Jede Schule hat Angebote zur Unterstützung. „Was wir in diesem Bereich für Schüler tun, hängen wir nicht an die große Glocke. Da ist respektvolles Handeln am Platz“, ergänzt Schulamts-Direktor, Franz Asanger.
Den einzelnen wertschätzen
„An unseren Schulen muss erlebbar sein, dass die und der Einzelne wertgeschätzt wird“, erklärt Mag. Klemens Keplinger, Direktor des Bischöflichen Gymnasium Petrinum. Religiöse Fragen und Fragen nach dem Sinn des Lebens haben an einer katholischen Privatschule nicht nur im Religionsunterricht Platz, so Keplinger. Die Schüler/innen dürfen erwarten, dass dafür in allen Fächern Raum ist. „Besonders schätze ich, wenn die Lehrer/innen in diesen Fragen auch persönlich greifbar werden.“