KOMMENTAR_
„Heftige Gewitter in der Steiermark“ – oder in einer anderen Gegend. In der warmen Jahreszeit häufen sich solche Berichte. Zu viel oder zu wenig. Das Wetter wird immer extremer. Viele machen diese Beobachtung – und haben wohl recht damit. Das Wetter lässt nicht mit sich verhandeln. Es kommt, wie es kommt. Sehr langfristig beeinflussen lässt es sich, das bestimmt. Die Lebensweise heute wird auf das Wetter im nächsten Jahrhundert Einfluss haben.
„Gerecht“ ist das Wetter nicht. Es trifft die einen, verschont andere.
Der westliche Lebensstandard hat eine Haltung gefördert, in der man meint: Auf gute Lebensumstände habe man fast so etwas wie einen Rechtsanspruch. Es liege an der eigenen Klugheit, mit der man Unglücksfällen vorbeugt. Passiert trotzdem etwas, so hätte man zumindest ein Anrecht auf Entschädigung. Es muss doch jemand verantwortlich sein, dass mir nichts zustößt – oder schuld daran sein, wenn es trotzdem geschehen ist. Aber so spielt das Leben nicht.
Warum kommt der eine gesund, ein anderer mit Beeinträchtigung auf die Welt, der eine gut ausgestattet, ein anderer arm?
Wetterberichte machen aufmerksam: Die Welt selbst und die Lebensumstände liegen nicht in der eigenen Hand. Und es ist gut so. Die einzig wirksame Versicherung ist das menschliche Füreinander: dass man einander nicht im Regen stehen lässt.
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