KOMMENTAR_
Letztens habe ich die Dings getroffen, na, Sie wissen schon, jetzt fällt mir ihr Name nicht ein, irgendwas mit G. Oder heißt sie Karin? Ihren Namen kann ich mir nie merken – und wenn ich ehrlich bin, so manch andere auch nicht. Dafür beherrsche ich die Kunst der spontanen Namensgebung.
Ich weiß natürlich, dass jeder Mensch einen Namen hat. Das heißt aber noch lange nicht, dass mir dieser Name im Bedarfsfall auch einfällt. Da kann es schon vorkommen, dass ein Lorenz ohne Zögern zum Laurenz wird, ein Vinzenz zum Vinzent und Carina zur Katharina. Das mag an der Ähnlichkeit der Namen liegen, werden Sie sich denken. Aber ich habe auch keine Scheu davor, eine Anna zur Elisabeth zu machen.
Namen sind für mich Schall und Rauch. Vielleicht hat das mit einer beginnenden Demenz oder mit mangelnder Konzentration zu tun. Ich glaube eher, es liegt an einer frühen Prägung: Wenn meine Mutter mich gerufen hat, sind ihr manchmal zuerst sämtliche Namen der Schauspielerinnen von „Dornenvögel“ bis „Schwarzwaldklinik“ eingefallen. Sie wissen eh, die Meggy und die Moni Dohm. Oder hieß sie Gaby?
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN