KOMMENTAR_
Zu den Beiträgen „Wenn die Psyche Alarm schlägt“ und „Diese Gesundheitskrise ist auch eine Wirtschaftskrise“ in Ausgabe Nr. 45:
Ich danke euch herzlich für die beiden Artikel, endlich wird auch über die Einsamkeit der jungen Menschen berichtet. Als Mutter von drei Kindern, zwei davon im Distance Learning, kann ich berichten, dass die nach Hause verbannten Jugendlichen zwischen Computerunterricht und schlafen an manchen Tagen kaum mehr als zum Essen aus dem Zimmer erscheinen. Das sollte bei der Maßnahmensetzung mitbedacht werden, denn sie sind es ja nicht, die an Corona schwer erkranken und die Krankenhausbetten füllen. Deshalb auch danke an jene, die sich um Angebote für junge Menschen bemühen, danke allen, die in ihrem Umgang mit Jugendlichen ‚Familienverband’ und ,beste Freunde’ weit denken (die Beziehung zu den Eltern ist in diesem Alter ja oft eher problembehaftet), allen, die sich für einen möglichst schnell wieder regulären Unterricht einsetzen und den Jugendlichen, die selbst für jemand bester Freund/ beste Freundin sind.
DSA Gerlinde Freller, Neumarkt im Mühlkreis
Zum Bericht „Gleichstellung: Es geht weiter“ in Ausgabe Nr. 46:
Pilgern nach Rom – das Anliegen über die Gleichstellung von Mann und Frau und gleicher Würde muss ein großes sein, um dies zu schaffen. Pastoralassistentin Margit Schmidinger und ihr Mann haben dies geschafft. Aber ernüchternd, sie haben es nicht geschafft, das Anliegen persönlich vorzubringen. Ich bitte Herrn Bischof Manfred Scheuer, dieses Anliegen vieler in Rom vorzubringen. Oder sind die Mauern im Vatikan gar so undurchdringlich?
Josef Dämon, Schwanenstadt
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung, sehr geehrte Nationalratsabgeordnete! Auch auf der Insel Lesbos sterben täglich viele Menschen. (...) Ich bin neuerlich erschüttert und kann trotz Corona-Krise nicht schweigen – und mit mir viele meiner Freunde und Bekannten auch. Wir möchten Verantwortung übernehmen und zumindest einigen im Flüchtlingslager unbegleiteten Kindern, Familien und kranken Menschen eine menschenwürdige Zukunft ermöglichen. Es gibt noch mehrere leerstehende Flüchtlingsheime und, falls erforderlich, möchten wir für die Unterbringung und den Aufenthalt auch einen finanziellen Beitrag leisten. Wir hoffen, dass wir endlich nach einem positiven Beschluss der dafür verantwortlichen Politiker eine Möglichkeit für diese humane Aktion bekommen.
Hans Riedler, Linz
Zu „Als Caritas-Direktorin eher ‚nicht geeignet‘“ in Ausgabe Nr. 47:
Diese Überschrift mit Augenzwinkern provoziert mich natürlich als Mitarbeiter der Caritas OÖ. Eine Heilige passt wohl nie in die üblichen Schablonen. Trotzdem sehe ich bei der Hl. Elisabeth von Thüringen auch viele Aspekte, neben ihrer Radikalität, die auch heute noch bemerkenswert sind:
Sie übersteigt in ihrer Caritas das übliche Maß des Wohlanständigen, der bürgerlichen Mitte: (...) Nicht die Bedenkenträger ihrer Zeit inspirieren uns heute, sondern radikale Menschen wie die Hl. Elisabeth. Elisabeth ist zutiefst fromm, lebt gottverbunden, und lebt das wortwörtlich: Wer in Gott eintaucht, taucht bei den Armen auf! Und dieser Satz funktioniert bei ihr auch umgekehrt! Sie nützt alle ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen (wie ihren Besitz z. B.). (...) Elisabeth sieht auch das Potenzial der Menschen in Not – sie versorgt sie nicht bloß mit dem Überlebensnotwendigen wie Nahrungsmitteln. Den Arbeitsfähigen stellt sie Hemden, Schuhe und Sicheln zur Verfügung: Wer kann, soll damit wieder selber für sich sorgen. (...) Sie delegiert ihre Caritas nicht an andere: (...) Elisabeth bemisst die Menschen nicht nach ihrem gesellschaftlichen Stand, sie bewertet Menschen nicht nach ihrem Geldwert. (...) Sie denkt gründlich und sieht das Gesamte! Sie verweigert sich jeglichen Genuss, wenn er darauf gegründet ist, dass Menschen dafür ausgebeutet wurden. (...)
Und ja, Caritas-Direktorin wäre sie wohl wirklich nicht geworden, genauso wenig wie Jesus Christus ein Kirchenfunktionär. Was aber viel wichtiger ist: Sie ist bis heute inspirierend!
Mag. Wilfried Scheidl, Leiter der RegionalCaritas OÖ
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