KOMMENTAR_
Erfreulich, dass die KirchenZeitung (Caritas und Katholische Aktion) zum gehässigen politischen Klima in unserem Land Stellung nimmt und der Hetze gegen Flüchtlinge ein positives Bild (Tansania) gegenüberstellt. Es wäre erfreulich, derartige Stellungnahmen auch von „höheren kirchlichen Stellen“ zu vernehmen. Die Wertschätzung, die in Selig- und Heiligsprechungen erst im Nachhinein zum Ausdruck gebracht wird, sollten Menschen wie Franz Jägerstätter schon zu Lebzeiten erfahren.
Willi Hintersonnleitner, St. Marienkirchen bei Schärding
Etwas verspätet bedanke ich mich für den Leserbrief von Pfarrer Six (KiZ v. 23. 8.) und den Bericht über P. Hehenberger vom 30. 8.
Wir müssen beim Thema Priestermangel „lauter“ werden. Ich habe schon oft den letzten Satz einer Vorlesung an der Uni Innsbruck von einem damals schon älteren Jesuiten zitiert, den ich noch in mir habe, obwohl das 45 Jahre zurückliegt, und ich möchte es noch einmal tun: „Wenn die Kirche einmal nicht mehr an allen Sonn- und Feiertagen in allen Pfarren, Altenheimen und Krankenhäusern die Messe feiern kann, ist sie verpflichtet auch Verheiratete zu weihen, auch Frauen und solche, die u. U. nur nebenberuflich Priester sein können.“
Die, denen die Eucharistie etwas bedeutet, müssten das mehr zur Sprache bringen. Nicht nur „Obere“ dürfen den Gläubigen Weisungen erteilen. Auch das Kirchenvolk darf und muss seinen Leitern die Meinung sagen und seine Überzeugung zum Wohle aller als positive Kritik äußern. Wir dürfen uns die Messe als zentrales Geschehen der christlichen Gemeinden nicht nehmen lassen und müssen gegen die gängige Schönrederei der Situation angehen. Der Vatikan ist der „Verwaltungssitz“ der Kirche. Geleitet wird die Kirche von der Gemeinschaft der Bischöfe unter Vorsitz des Papstes (als „Erstem unter Gleichen“). Papst Franziskus agiert hier ganz richtig. Da könnte weiter „unten“ so mancher Reformschritt geschehen. Warum eigentlich nicht?
Mag. Gilbert Schandera, Kurat, Gallneukirchen
Zur Werbeeinschaltung „Familienbonus plus“, Nr. 37, S. 27
Die Enttäuschung ist groß, nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen meiner Bekannten sowie Mitarbeiter/innen im Zentrum der Betriebsseelsorge Voest. Wir fragen: Wer ist verantwortlich für die neuerliche Werbeeinschaltung des Bundesministeriums für Finanzen über den „FAMILIENBONUS PLUS“ in der aktuellen Ausgabe der KirchenZeitung? Darin heißt es: „Der Familienbonus Plus ist die bisher größte Entlastungsmaßnahme aller Zeiten für Familien.“ Aber wer wird tatsächlich entlastet? Die Förderung pro Kind variiert zwischen 1.500 Euro und 250 Euro pro Jahr. Manche Kinder sind also der Bundesregierung sechs Mal mehr wert als andere! Dabei sind sie doch alle nach den Menschenrechten „gleich an Rechten und Würde“ geboren! Familien bekommen von diesem „Bonus“ umso mehr, je höher ihr Einkommen ist. (...) Weniger als monatlich 1.200 Euro verdienende und daher von der Lohnsteuer befreite Alleinerziehende bekommen zwar jetzt – nach intensiven Protesten – jährlich pro Kind 250 Euro. Im Gegenzug wird jedoch Familien, die ganzjährig Arbeitslosenunterstützung, Notstandshilfe oder Mindestsicherung beziehen, überhaupt kein Familienbonus gewährt. (...)
Hans Riedler, Linz
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