KOMMENTAR_
Politiker sind Vorbilder oder sie sollten es zumindest sein. Gott sei Dank gibt es sehr wohl Politiker und Politikerinnen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Sie arbeiten sachlich und fundiert an den Fragen unserer Zeit und gehen mit Menschen prinzipiell respektvoll um. Solche Politik des Respekts und der Wertschätzung stärkt ein gutes Zusammenleben in unserem Land.
Leider gibt es aber auch das Gegenteil: Ich bin zutiefst schockiert über jene Politiker, die Gerüchte in die Welt setzen, um Menschen schlechtzumachen und abzuwerten. Unsere Kinder lehren wir einen verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien. Von einem Politiker dürfen wir diesen verantwortungsvollen Umgang wohl auch erwarten. Das bedeutet, wer Informationen verbreitet, muss zuerst prüfen, ob sie richtig oder falsch sind. Gerüchte oder gar falsche Informationen gehören ausgeschieden. Wir haben Besseres verdient als solche Politiker, die Gerüchte verbreiten und damit Menschen schlechtmachen und schädigen.
Stärken wir also jenen Politikerinnen und Politikern den Rücken, die ihre Politik auf Sachlichkeit und Mitmenschlichkeit aufbauen.
Maria Birklbauer, Hofkirchen
Ohne Einschränkungen der wohlhabenden Gesellschaft bleibt die Erreichung der Klimaziele mit Sicherheit eine Illusion. (...) Durch unüberlegte Kaufentscheidungen setzen wir Dinge in die Welt, die bei der Produktion, beim Transport und bei der Entsorgung zum unnötigen Energie- und Ressourcenverbrauch beitragen. Wir werden nicht gezwungen, die größten CO2-Speicher der Welt, unsere Böden und Weltmeere, zu vergiften, den fruchtbringenden Humus zu vernichten und durch Agrochemikalien zu ersetzen. Jahrzehntelang wird mit unglaublichen Geldmengen weltweit eine humusvernichtende Landwirtschaft gefördert und gestützt. Ein Umdenken hat durch die Biobauern, die oft belächelt und beschimpft wurden, und durch verantwortungsbewusste Konsumenten bereits eingesetzt. (...).
Eine dritte Landebahn in Schwechat sowie billige Freileitungen im Mühlviertel werden unsere Probleme nicht lösen. Der Boden ist zu kostbar, um ihn den Betonierern zu überlassen. Eine Aufbruchstimmung über Parteigrenzen hinweg kann nur erreicht werden, wenn in Kindergärten und Schulen schon die erforderlichen Maßnahmen zum Klimaschutz gelehrt und aufgezeigt werden. Bei der Bewältigung unserer Müllprobleme haben wir Eltern vor ca. 40 Jahren auch von unseren Kindern etwas sehr Wichtiges und Richtiges lernen dürfen. (...) Konsumieren, als gäbe es kein Morgen, ist out.
Walter Plöderl, St. Florian
Zu KiZ Nr. 38, S. 8, sowie Leserbriefen dazu
Kann man denn nur mit Weihe „in der Ernte“ arbeiten? Ist das nicht auch eine Form von Klerikalismus, wenn Laien glauben, dass nur die Geweihten etwas tun können? Dass die Geweihten für alles zuständig sind, und wir Laien setzen uns nur rein und konsumieren? Was ist denn dem Klerus vorbehalten? Das sind die Sakramente. Freilich, ein wichtiger Punkt, aber alles andere können auch Laien tun. Insbesondere, wenn wir über „Ernte“ sprechen: im Alltag den Glauben leben, für den eigenen Glauben einstehen. Der Pfarrer kann noch so viele Messen halten – die hören nur die, die sowieso kommen. Aber die Menschen, die nicht kommen, denen begegnen wir im Alltag. Und da sind dann eben wir gefragt, nicht der Pfarrer.
Ganz abgesehen von den vielen Diensten in einer Pfarre, die für ein lebendiges Pfarrleben nötig sind.
Wolfgang Helm, Linz
Zum Gespräch mit P. J. Hehenberger, Nr. 35
Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr dieses wichtige Thema aufgreift. Ich stimme den Aussagen von P. Hehenberger vollinhaltlich zu. (...) Mir fehlen in der Kirchenführung die Bischöfe und Priester, die ihr wichtiges und schönes Amt mit Begeisterung, mit Feuer ausüben. Nur so wird es wieder möglich, Menschen für den Glauben zu begeistern.
Wir liefern Sonntag für Sonntag eine schlechte Show – zumindest sehr oft. Wir, die in den Kirchen vorne stehen, begeistern sehr wenige. Leider! Ich frage mich sehr oft: Was würde wohl Jesus mit uns machen?
Es ist Zeit für eine Öffnung, es ist Zeit, das Priesteramt neu zu denken, es ist Zeit, Menschen, die für ihren Glauben brennen, zu Priesterinnen und Priestern zu machen – das Projekt „Kirche weit denken“ greift hoffentlich auch solche Überlegungen auf und verkommt nicht zu einem Projekt „Kirche weit (weg) denken“.
Diakon Josef Schmid, Andorf
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