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Zu: „Nicht gegen die Diözese“
Herr Pfarrer Josef Michal hat mir aus der Seele gesprochen. Besonders der Satz „Wir brauchen Zeit für die Seelsorge, nicht für die Strukturen.“ ist von Bedeutung. Das müsste der Schwerpunkt sein. Hat der Hl. Geist ein Mitspracherecht? Wieviel Zeit bleibt für das Gebet?
Maria Gimpl, Bad Leonfelden
Es ist mir ein Rätsel, warum ein allmächtiger, allwissender Gott, bei der Erschaffung der Erde und der Menschen so umständlich ans Werk gegangen ist. Kannst du mir dieses Rätsel auflösen?
Gott hat das Universum erschaffen. Er hat Sterne riesig groß werden lassen, so groß, bis ein Stern explodiert ist und seinen Staub ins Universum verstreut hat. Aus diesem Sternenstaub hat Gott das Sonnensystem gemacht. (...) Gott ließ einen großen Himmelskörper mit der Erde heftig zusammenstoßen, ein Teil der Erde wurde ins Weltall verstreut und hat sich um die Erde als Mond geformt, der der Erde die notwendige Stabilität gibt.
Gott hat auf der Erde Lebewesen entstehen lassen. Gott hat diese Lebewesen durch Naturkatastrophen mindestens fünfmal zum größten Teil aussterben lassen, um jeweils danach kompliziertere Lebewesen entstehen zu lassen.
Nach mehreren Experimenten hat Gott den Menschen geschaffen, zu seinem Bilde, als Krönung seiner Arbeit. In diesen Menschen hat er ein Gehirn heranreifen lassen, das heute in der Lage ist, sich einen Lebensstandard aufzubauen und Waffen zu erzeugen, die alles Leben auf der Erde vernichten können. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Erde schon bald die sechste Vernichtung des Großteils allen Lebens erdulden muss. Hat Gott die Erde erschaffen, damit er mit ihr spielen kann?
Gottfried Stögner, Thalheim bei Wels
Zu: „Briefwechsel mit Bischöfen“
Sehr erfreulich, dass es endlich einen Briefwechsel zwischen den Reformbewegungen und der Bischofskonferenz gab. (...) es ging wohl auch darum, dass der Pflichtzölibat, auch nach Ansicht von Kard. Schönborn, den Missbrauch in der Kirche strukturell begünstige. Warum also tun unsere Bischöfe nichts gegen den Pflichtzölibat? Weil wir, so wiederholen sie seit vielen Jahrzehnten, um die Einheit nicht zu gefährden, auf weltkirchliche Beschlüsse warten müssten. Stimmt das? Ich behaupte: Nein. Jesus sprach von der besonderen Gabe Gottes, dem Verzicht auf die Ehe „um des Himmelreiches willen“. Die Kirche führte die Koppelung der Ehelosigkeit an den Priesterberuf ein. Bei dieser Sachlage gibt es nach meiner Ansicht nur eine wirkliche Lösung: dass der Zölibat für Kleriker freigestellt wird. Den Pflichtzölibat beibehalten kann die Kirche nicht, wenn sie festgestellt hat, dass er schlechte, ja sogar kriminelle, Auswirkungen haben kann (spiritueller oder sexueller Missbrauch). Den freiwilligen Zölibat abschaffen kann die Kirche auch nicht. Das wäre gegen den Zölibat als Charisma, den Jesus verteidigte. Wenn es also im Grunde nur eine echte Lösung gibt, warum kann dann die österreichische Kirche nicht mit gutem Beispiel vorausgehen und hoffen, dass die andern Ortskirchen weltweit bald nachkommen?
Pfr. Helmut Rohner, Dornbirn
Kultur- und Erlebniswelt passen nicht immer zusammen. Die Welt, der Bauch, der Spielplatz, das Schulbuch, das Internet mit allen Social Media, alles darf ich, wenn ich alt genug bin, in Anspruch nehmen, ohne auf andere Gepflogenheiten, Traditionen und Rechte Rücksicht nehmen zu müssen. Ja, sogar Kleinkinder werden ohne Rücksicht auf Rücksichtnahme auf Gesellschaft, Umwelt und Mitmensch in die Eigenständigkeit im Leben erzogen bzw. bei Fehlverhalten nicht korrigiert. Sollte Politik darauf mit ihren nicht gegebenen gesellschaftsorientierten Regeln und in pädagogisch zerstörenden Vorschriften reagieren? Ich vernehme in der Vorwahlzeit nur gehässige Unterstellungen, aber keine Vorhaben für die „nächste und übernächste“ Zukunft einer Planung für ein respektierendes Miteinander. Meine Frage: Welche Partei kann ich wählen, wenn sie nur an sich denkt?!
Karl Glaser, St. Peter am Hart
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