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Zum Leserbrief von Bernhard Holzner in Nr. 30, S. 23.
Lieber Bernhard ! (...) Als Bischof Manfred vor zweieinhalb Jahren nach Linz kam, stellte er die bisherige Form der Auszeichnungen infrage und bat den Priesterrat, darüber nachzudenken. Diese Bitte ist aber seither nicht behandelt worden.
Nun haben einzelne Dechanten und Äbte Priester und Diakone zur Auszeichnung vorgeschlagen und sind selbst Dechanten und Äbte nach den bisherigen Kriterien eines Titels würdig geworden. Somit hat sich Bischof Manfred nach Rücksprache mit dem Vorstand des Priesterrates entschlossen, nach diesem längeren Moratorium wieder diese Titel zu verleihen. Bei den Beratungen dazu hat er zugleich den Wunsch geäußert, dass eine Form für Auszeichnungen an hauptamtliche pastorale Mitarbeiter/innen gefunden werden möge. Bisher war es nur möglich, solche verdiente Persönlichkeiten dem Landeshauptmann für eine Ehrung des Landes vorzuschlagen.
In der KirchenZeitung und auf der Homepage werden seit einiger Zeit nicht nur die runden Geburtstage von Priestern und Diakone angeführt. Heuer gab es erstmals eine Dankfeier für in Pension gehende Religionslehrkräfte, (...). Für Ehrenamtliche wie Dich als langjährigen PGR-Obmann und Wortgottesdienstleiter sind vor einigen Jahren die Florian- und Severin-Medaillen eingeführt worden.
Bezüglich Diakonat der Frauen haben der Diakonenrat und die Frauenkommission sich zu einem Austausch (...) getroffen und planen nun gemeinsam den Studientag (...) am 24. November 2018. Mit diesen Hinweisen will ich uns alle in der Diözese ermutigen, nicht zuerst auf eine mögliche Konkurrenz verschiedener Ämter und Dienste zu schauen, sondern uns an allen Orten gegenseitig wertzuschätzen, dem/der je anderen einen guten Platz zu lassen und dankbar auf die Vielfalt unserer Berufungen zu schauen. Dazu gehört auch die Weiterentwicklung einer zeitgemäßen Kultur der Anerkennung und der Auszeichnungen. Dass die jetzt gültigen Rahmenbedingungen unserer katholischen Kirche uns in der je eigenen Entfaltung Grenzen setzen, wird uns immer wieder schmerzlich bewusst, möge uns aber nicht hindern, unseren Glauben in kirchlicher Gemeinschaft zu leben, zu feiern und vielen anderen glaubhaft zu verkünden.
Martin Füreder, Leiter Personalabteilung für Priester und Diakone
Lieber Herr Holzner, ich finde es schade, dass Sie sich nicht zum Diakon weihen lassen. Fragen Sie z. B. einmal die annähernd 400 Eltern, deren Kinder mein Mann als Diakon schon getauft hat, ob es ihnen lieber gewesen wäre, mein Mann hätte sich dieser Berufung versagt. Es geht nämlich beides – seine Berufung leben UND Frauen wertschätzen! Gemeinsam können wir nämlich an jener Mauer rütteln, von der wir auch in der Kirche so sehr hoffen, dass sie fällt. Das gelingt aber noch unwahrscheinlicher, wenn die Basis aufeinander losgeht. Außerdem hat der Bischof bei jeder Ehrung ausdrücklich dazugesagt, dass mit dem Geehrten die ganze Pfarre ausgezeichnet wird – und bei den Diakonen auch die Ehefrau. Und ich habe mich gefreut (als Nichttheologin).
Maria Höllwerth, Seewalchen
„Für uns haben sich heute Himmel und Erde berührt“, teilte unsere Ministerin E. Köstinger (ÖVP) ihre Freude über die Geburt ihres Sohnes Lorenz Johannes im sozialen Netzwerk. Jedes Kind ist ein himmlisches Geschenk und Anlass zur Freude. Das junge Elternpaar hat sich entschlossen, dass schon bald der Vater zum überwiegenden Teil die Pflege des kleinen Buben übernehmen wird, damit die Kindesmutter weiterhin ihrem Beruf nachgehen kann. Ob dieses prominente Vorbild in Österreich viele Nachahmende finden wird, wo es doch unsere Bundesregierung, welcher auch Frau Köstinger angehört, den Müttern und Vätern hierzulande immer schwerer macht, sich die Elternarbeit partnerschaftlich zu teilen (Stichwort: Arbeitszeitgesetz)? (...) In Zukunft müssen Eltern leider davon ausgehen, dass das mit der „freiwilligen“ längeren Arbeitszeit für viele Frauen mit Kind oder Kinderwunsch zum Stolperstein wird. Für junge Männer würde wohl dasselbe gelten, wenn sie bei der Jobsuche durchblicken ließen, dass sie auch gerne genügend Zeit für eine Familie hätten. (...)
Ulrike Stadler, Engerwitzdorf
„Würden alle Menschen so leben wie wir Österreicher, wären Ressourcen von 3,3 Erden notwendig.“ (Kronenzeitung) Damit ist klargestellt: Da wir uns zu viel nehmen, bleibt anderen wenig. Wenn diese anderen dann zu uns kommen, um sich ihren Anteil zu holen, bezeichnen wir sie als Wirtschaftsflüchtlinge!
Rudolf Danninger, Gutau
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: siehe Impressum S. 20.
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