KOMMENTAR_
Zum Interview mit Bischof Kräutler
Da doch unser hochgeschätzter Papst Franziskus aus Südamerika kommt und er Brasilien gut kennt, könnte er vielleicht ein Machtwort sprechen, um die weitere umweltschädliche Abholzung des Regenwaldes zu stoppen. Dies wäre auch ein Anliegen der Kirche, sind doch dort viele Menschen von dieser Thematik negativ betroffen.
Alois Litzlbauer, Waldzell
In der KirchenZeitung Nr. 28 finden wir auf Seite 1 das Bild vom Fußabdruck im Mondstaub mit dem Titel „Spuren der Hoffnung“ und auf den Seiten 10 und 11 das Interview mit Bischof Kräutler, in dem er unter anderem erwähnt, dass der „Zugang zum Weihepriestertum nicht länger auf zölibatäre Männer beschränkt bleiben“ darf. Als über 70-Jähriger kann ich mich noch gut an die Mondlandung erinnern, genauso gut an die damalige nachkonziliare Aufbruchsstimmung in der katholischen Kirche. Seit mindestens 50 Jahren wird über die Aufhebung des Pflichtzölibates und das Frauenpriestertum gesprochen. Seit 50 Jahren hören wir die gleichen Schlagworte: „Jesus hatte nur männliche Jünger“, „Das muss mit der Weltkirche im Einklang stehen“, „Für Änderungen ist es noch zu früh“, „Papst Woityła hat das so entschieden“.
Ich glaube nicht mehr an die „Spuren der Hoffnung“, ich glaube nicht mehr an die Erleuchtung der alten Männer im Vatikan, ich glaube nicht mehr, dass unserer „Amtskirche“ die Menschen noch wichtig sind, sonst würden sie längst etwas ändern. Ich glaube auch nicht mehr daran, dass es noch mutige Bischöfe und Kardinäle gibt, die in Rom einmal ordentlich „auf den Tisch hauen“, um die dortigen „theologischen Träumer“ aus ihrer Lethargie herauszureißen. Es tut mir leid, dass ich als alter Mann feststellen muss, dass sich die Kirche durch Untätigkeit von den Menschen immer weiter entfernt.
Wolfgang Ortner, Wels
Ich lese die KirchenZeitung immer mit einem Kugelschreiber in der Hand, weil ich die wichtigen Stellen unterstreiche. Im Beitrag „Vom Ausheilen der Schuld“ (Nr. 29, vom 18. Juli) hatte ich am Ende viele Passagen dick (!) unterstrichen. Dem Herrn Fellinger vielen Dank für diesen Beitrag!
Hans Maderthaner, Ried im Traunkreis
Zu: „Nicht gegen die Diözese“
Pfarrer Josef Michal äußert die Meinung, längerfristig müsse jede Kirche „so gesund sein, dass aus den eigenen Reihen die nötigen Dienste wachsen können“. Sonst kann es nur werden wie beim Fußball, wo die Vereine Leihspieler anmieten. Das Publikum muss dort schreien, wenn etwas ge- oder missfällt. Diese Funktion des Call-and-Response-Prinzips ist mir unlängst bei einem Begräbnis aufgefallen. Die Zwiesprache mit dem Priester funktioniert nur, wenn zumindest einer der Trauergäste noch den Ritus kennt – und das ist schon fast vorbei. (...)
Wenn man sich die Alterspyramide der Kleriker anschaut – in 20 bis 30 Jahren kann es ja rechnerisch gesehen nur mehr eine Handvoll Nachlassverwalter geben, die die Immobilien versilbern, bis alles auf einige Oligarchen übergeht. Vorher gibt es dann vielleicht noch ein Ende mit „Diensten“ per Internet und Facebook, mit Callcentern aus Nigeria und Indien. Wahrscheinlich hilft nur eine lokale Radikalkur, wie man es von der Wirtschaft lernen kann, wenn die Nachfrage wegbricht: Überdenken der Geschäftsphilosophie und der Personalpolitik.
Dr. Heinz Schludermann, Wels
Ein gewisser Wernher von Braun, ein hochintelligenter Deutscher und ehemaliger Scherge Hitlers, wird da als Pionier bezüglich Mondlandung genannt. Nach dem Niedergang des Naziregimes holten ihn sich die Amis als Schergen im Wettrüsten für die Vorherrschaft im All. Es ist jedoch höchst interessant, wenn ein Mensch mit seinen Leistungen nicht großsprecherisch triumphiert, sondern sie hinter andere Werte reiht. Wernher von Braun soll diesbezüglich gesagt haben, „dass die Reichweite des Gebetes größer ist als die der Raketen“. Eine solche Erkenntnis, wie ich meine, ist die eigentlich wirkliche Krönung seiner Leistungen, die ihn auch zu einem „Schergen Gottes“ machte. Raketen – so oder so – können blitzschnell – so oder so – das Antlitz der Erde verändern: in Tag oder in Nacht!
Josef Litzlbauer, Neukirchen am Walde
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung
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