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Zu „Voraussetzung: Verbale Abrüstung“ in Ausgabe 17:
Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber es ist nun einmal eine Tatsache, dass die Institution römisch-katholische Kirche Frauen diskriminiert. Frauen werden aufgrund ihres Geschlechts von den Weihe- und damit von den Leitungsämtern der Kirche ausgeschlossen. Diese Diskriminierung wird von der offiziellen Kirche auch noch mit einem göttlichen Gebot begründet: Es sei Jesu Wille, so wird dekretiert, dass die Kirche keine Befugnis habe, dies zu ändern. Aber, so werden jetzt viele sagen, es passiert doch trotzdem so viel Gutes in der Kirche und auf das müssen wir schauen. Ja, es passiert viel Gutes in der Kirche und paradoxerweise ist die formell absolutistische katholische Kirche in ihrem Inneren oft ein Ort der gleichberechtigten Beteiligung und Demokratie. Beides gilt es in den Blick zu nehmen: die Diskriminierung und die Gleichberechtigung. Diesen Widerspruch müssen wir röm.-katholische Christ/innen immer wieder benennen und wahrscheinlich noch eine Zeitlang aushalten.
MMag. Helmut Außerwöger, Direktor des Bildungshauses Schloss Puchberg
Unter anderem zu „Gegen die ‚Mauer des Nein‘“ in Ausgabe 17:
Noch immer wird parteiintern und über diverse Medien heftig darüber gestritten, wer schuld am Covid-Impfstoffmangel sei sowie auch über die gerechte Verteilung dieses pandemieeindämmenden Wunderelixiers. Selten einig scheinen sich jedoch noch immer die beiden aktuellen Regierungsparteien zu sein in der Weigerung des reichen und ach so sozialen Österreich, zumindest hundert Familien aufzunehmen, die auf griechischen Inseln (als anerkannte Flüchtlinge) in Lagern unter unvorstellbaren Bedingungen leben, obwohl 50 Pfarren und auch nicht wenige private Hausbesitzer/innen bereit wären, jemanden aufzunehmen. Möge der diözesanen Initiative zur Aufnahme von Geflüchteten und der Plattform „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ bald der dringend notwendige und von vielen ersehnte Erfolg beschieden sein.
Anton Bumberger, Haibach/DOnau
Ich war sehr schockiert, in den Nachrichten zu lesen, wie beeindruckt sich Minister Nehammer über den Doppelzaun an der serbisch-nordmazedonischen Grenze zeigte. Es geht allein um die Abschottung Europas (und Österreichs), was mit den abgehaltenen Menschen dann geschieht, braucht nicht zu interessieren, auch nicht, warum es immer mehr Flüchtlinge gibt. (...) In denselben Nachrichten hieß es, in der Sahelzone habe die Zahl der Hilfsbedürftigen um fünf Millionen zugenommen, 5,3 Millionen Menschen wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, 1,6 Millionen Kinder sind durch Mangelernährung bedroht! Es gibt nur Lösungen wie: Flüchtlinge solidarisch in Europa zu verteilen, wahre Hilfe in destabilisierten Regionen zu leisten (...).
Karl Helmreich, Hirtenberg (NÖ)
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