KOMMENTAR_
Die Vereinten Nationen legten den 10. Dezember als Tag der Menschenrechte fest. An diesem Tag erinnert sich die Weltgemeinschaft an die Verabschiedung der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ durch die UN im Jahr 1948. Man möchte durch diesen Gedenktag auch weltweite Missstände aufzeigen und anprangern sowie eine Änderung anmahnen. Doch leider werden die Verstöße gegen die Menschenrechte nicht weniger, sondern eher mehr. Betrachten wir vorrangig das Menschenrecht auf Leben für alle. Mit massiver Unterstützung der westlichen Länder wurde zum Beispiel eine UN-Resolution verabschiedet, welche die Tötung von ungeborenen Kindern (Abtreibung) als ein Menschenrecht definiert. Tötung als Konfliktlösung, Töten als Menschenrecht? Und wir wundern uns heute über die zunehmende Gewaltbereitschaft, über die vielen Konflikte und Kriege? Abtreibung auf Kosten der Krankenkasse, auf Kosten aller Beitragszahler? Ja, geht’s noch? Abtreibung beim Privatarzt oder dorch in öffentlichen Krankenhäusern? Solche Diskussionen leisten sich die Österreicher in Zeiten der Vergreisung Europas, in Zeiten des Arbeitskräftemangels, in einer Zeit des Mangels an Priester- und Ordensberufungen! Der Festtag der „unschuldigen Kinder“ am 28. Dezember gibt uns die Gelegenheit zum Umdenken und zum bewussten Ja zu Kindern!
Josef Stadler, Grieskirchen
Zu den Berichten und Leserbriefen:
Viele denken und sprechen über Gaza, viele wissen, was man darf und was nicht. Mir fehlt eine starke Initiative all derer, die sich äußern, für nichtmilitärische, gewaltfreie Lösungen. Es gibt bereits viele gewaltfreie Initiativen in Israel und Palästina, die jetzt alle beiseitegeschoben sind durch die einseitige Orientierung auf militärische Lösungen.
All diejenigen, die Israel dies und jenes vorschreiben, könnten gemeinsam darüber nachdenken, wie das Sicherheitsbedürfnis der Israelis ebenso gesichert werden kann wie das Überlebensinteresse der Bewohner von Gaza.
Wir konzentrieren uns gerne darauf, einander oder anderen zu sagen, was sie denken und tun müssen, was sie sagen und nicht sagen dürfen. Mir erscheint es mehr im Interesse der Menschen in Israel und Gaza zu liegen, wenn wir uns auf nichtmilitärische, gewaltfreie Lösungen konzentrieren, etwa durch sofortige Freilassung der Geiseln, Waffenstillstand, allenfalls die Entsendung von UNO-Friedenstruppen.
Dr. Dieter Gallistl, Kirchberg-Thening
Advent ist. Weihnachten steht vor der Tür. Ein immer größer werdender Teil der sich säkularisierenden Gesellschaft scheint des ursprünglichen Sinns dieses kirchlichen Fests nicht mehr gewahr zu sein. Allzu viele Menschen verkennen es nur noch als „Fest der Amazon-Pakete“. Aber irgendwann kommen doch manche – wenn auch nicht alle – drauf, dass das Materielle allein nicht Sinn des Lebens und der adventliche Kauftaumel kein befriedigender Ersatz für das der Vergessenheit anheimfallende „Eigentliche“ des Weihnachtsfests sein kann. Die Zahl der unter Sinnverlust leidenden Menschen nimmt in der abgehetzten „digitalisierten“ Gesellschaft eines zunehmend „geistlosen“ Zeitalters eher zu als ab. Einziger Trost: Für eine Änderung des Lebensstils ist es nie zu spät. Gerade der Advent böte sich als günstige Zeit dafür an.
Franz Pichler, Perg
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