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Zu „Dankbarkeit zeigt schnell Resultate“ in Nr. 38:
Landwirtschaftskammerdirektor Mag. Dietachmair fordert einen fairen Preis für die Landwirtschaft. Was ist z. B. ein gerechter Preis für einen Schweinebauern, der 500 Mastschweine oder einem, der 5000 Mastschweine an die Fleischverarbeitungsindustrie abliefert? Selbst in der Milchproduktion gelingt es den zumeist genossenschaftlich organisierten Milchverarbeitungsbetrieben nicht, einzelbetrieblich notwendige „faire Preise“ an die unterschiedlich größenstrukturierten Mitgliedsbetriebe auszubezahlen – das ist freie Marktwirtschaft, in der sich der Stärkere und letztendlich Mächtigere durchsetzt. [...] Die agrarpolitisch gelegten Rahmenbedingungen (Stichwort Abgabenschlüssel und Förderausrichtung) wurden die letzten 25 Jahre so ausgerichtet, dass jene hauptberuflichen Landwirtschaftsbetriebe, welche für den „Supermarkt“ Milch, Fleisch und Eier „produzieren“ und einen damit einhergehenden, sich immer rascher beschleunigenden Wachstumswandel auf sich genommen haben, finanziell dahingehend animiert werden. Es ist somit ein in gewissem Maße auch „agrarpolitischer Wille“. Ein im höchsten Maße von Konsument:in und „Produzent“ beeinflussbarer Preis für Lebensmittel kann zumeist nur dort entstehen, wo sich die beiden „Auge in Auge“ gegenüberstehen – dort, wo „Herkunftskennzeichnung“ direkt gelebt und diskutiert werden kann: am Bauernmarkt und im bäuerlichen Hofladen; oft auch beim regionalen Bäcker, Fleischhauer und Einzelhandelskaufmann.
Hannes Peterseil, Bad Zell
Zum Schwerpunkt Dekanat Reichersberg in Nr. 39:
Es ist mir ein großes Anliegen, zum Bericht über die 16 Pfarren des Dekanats Reichersberg aus der Kirchenzeitungsausgabe Nr. 39 Stellung zu beziehen: [...] Warum werden hier nur die geweihten Mitarbeiter der katholischen Kirche genannt? Ich weiß, dass jeder Pfarre ein Pfarrer vorstehen muss, doch die Hauptarbeit machen doch in vielen Pfarren die Pfarr- und Pastoral- assistent:innen. Ich hätte mir gewünscht, dass auch sie unter den Fotos genannt werden – es wäre ein großes Zeichen der Wertschätzung für ihre engagierte und notwendige Arbeit in den Pfarren.
Dipl.-Päd.in Susanne Grurl MA, Leitende Seelsorgerin, Pfarre Ungenach
Zu „Raus aus der Einsamkeit“ in Ausgabe Nr. 37:
Einsamkeit braucht ein gläubiges Herz und Gelassenheit! Sie fragen sich vielleicht: Kann ein Mann dieses Lebensrätsel lösen, nachdem er 60 Jahre in Verbundenheit mit seiner geliebten Frau lebte und nie an das Ende der Liebe, an die Einsamkeit dachte, die ihn aber in seiner Blindheit mit voller Wucht traf, als seine Frau starb?
Ich habe schon als Kind im und nach dem Krieg die Berührung der Einsamkeit gespürt. Doch es ergaben sich manche Gespräche, die ich als einsames Kind mit einer ebenfalls einsamen und am Rande der Gesellschaft lebenden Bauerndirn führte, die im Krieg auch ihre Liebe verloren hatte. „Heinrich, lerne und mache dich frei vom Weltenbesitz. Geh an der Welt mit deinem Ich vorüber. Es kommt dabei zu einer Freiheit, in der du deinen eigenen Lebensweg zu bestimmen lernst – wo du auch lernst, in Abgeschiedenheit von den Massen zu leben“, sagte sie zu mir. Und so habe ich gelernt, die Einsamkeit zu lieben, auch wenn sie mir immer wieder schwer wird. Aber Liebe kann viel ertragen und heilen. [...]
Heinrich Zauner, Haag am Hausruck
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