KOMMENTAR_
Zu „Segen für unverheiratete Paare: Diskussion hält an“ in Ausgabe 2:
Wenn mein Kind morgens in die Schule aufbricht, segne ich es. Nie käme ich auf die Idee, zu überlegen, wie viele Sekunden ich es segnen darf oder ob der Segen überhaupt gerechtfertigt ist. Auch dann nicht, wenn ich gerade noch geschimpft habe, weil mein Kind wieder getrödelt hat und spät dran ist. Ich sage ihm zu, dass Gott es liebt und in den Tag mitgeht.
Nun meint man „im Vatikan“ (wer und was auch immer das ist), regeln zu müssen, wie, wo und wie lange bestimmte Personen gesegnet werden dürfen. Mir dreht sich dabei der Magen um und ich frage mich, welches (Miss?)Verständnis von Segen hier zugrunde liegt.
Ich glaube an Gott, der/die gutes und gelingendes Leben in Fülle für alle Menschen will. Und ich sehe es als unsere Aufgabe als Kirche, als Christinnen und Christen, daran mitzubauen. Menschen zu begleiten und Segen zuzusagen gehört für mich dazu. Liege ich damit wirklich so weit neben der kirchlichen Lehre? Und wenn wir den Segen doch so verstehen wie „der Vatikan“, müssten wir dann mit den „Segensbeschränkungen“ nicht wo anders anfangen (Kriegstreibende, Gewalttätige ...)?
Julia Leitner, Haslach an der Mühl
Zu „Lust ist göttlich“ in Ausgabe 1:
Ich kann der Leserin/dem Leser sehr ans Herz legen, sich mit der Theologie des Leibes von Papst Johannes Paul II. zu beschäftigen. Die Schönheit der ehelichen Liebe nach dem Plan Gottes spricht für sich.
Diese unbedingte Wertschätzung der Würde des Menschen und das Herausstreichen der Schönheit der leiblichen Liebe in der Ehe sind zentral in der katholischen Theologie des Leibes. Ein durch und durch positiver Zugang der zutiefst der inneren menschlichen Sehnsucht nach echter, erfüllender und treuer Liebe entspricht.
So neu, wie im Artikel dargestellt, ist dieser positive und durchaus heilsame Zugang nicht. Es überrascht mich, dass die katholische Morallehre noch immer so hingestellt wird, als würde sie etwas vorenthalten. Wer sonst navigiert in Zeiten sexueller Verwirrung sicherer als diese tiefe Wahrheit über menschliches Glück, Identität und Liebe? Nirgends sonst habe ich ein ganzheitlicheres und umfassenderes Verständnis menschlicher Liebe gefunden.
Vroni Kruijen, Linz
In Deutschland protestierten die Bauern und blockierten mit Traktoren Straßen. Umfangreiche Verkehrsbehinderungen nahezu im ganzen Bundesgebiet waren die Folge. Jedoch hörte ich nichts von wütenden Autofahrern, die die Demonstranten mit den unflätigsten Schimpfwörtern bedachten. Wo ist denn da ein Unterschied? Nun, die einen wollen ausreichendes Einkommen für sich, die anderen wollen ausreichende Lebensgrundlagen für kommende Generationen.
Rudolf Danninger, Gutau
KOMMENTAR_
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