KOMMENTAR_
Zu „Die Leute zu stören, fühlt sich nicht gut an“ in Ausgabe 27
Auf einer Doppelseite der Kirchenzeitung kommt ein „Klimakleber“ sehr ausführlich zu Wort. Bedenklich ist für mich, dass ich in der Kirchenzeitung bisher kein Interview gelesen habe, wie es Menschen ergeht, wenn sie am Morgen durch diese Aktivisten auf ihrem Weg zur Arbeit behindert werden. Interessant ist die Bemerkung des Maturanten, dass er seine Maturareise nach Kroatien mit dem Auto antreten wird. Ich wünsche ihm, dass keine „Klimakleber“ diese Reise verzögern, sonst könnte er hautnah erleben, wie die andere Perspektive aussieht. Ich bin der Meinung, dass eine Maturareise mit dem Fahrrad für diese jungen Menschen, die sich so vehement für den Klimaschutz einsetzen, wohl angebrachter und durchaus zumutbar wäre.
Rudolf Fischerlehner, Hagenberg
Sind die Klimakleber radikal oder die massiven Eingriffe in die Natur in den zurückliegenden Jahrzehnten und die zu erwartenden Auswirkungen der Klimakrise? Der Beitrag bringt es auf den Punkt. Klare Sprache, einleuchtende Argumente. Dass man diesen Leuten, unseren Nachkommen, mit so viel Unverständnis begegnen kann, finde ich logisch nicht nachvollziehbar.
Franz Luksch, per E-Mail
Mit dem Protest der „letzten Generation“ in den Morgenstunden des 7. Juli in Vöcklabruck (B1 Zebrastreifen in der Nähe der Don-Bosco-Schule) haben sich zirka 30 Personen aus unterschiedlichen Gemeinden und Altersgruppen unseres Bezirks solidarisiert, darunter auch – so wie wir – einige christlich engagierte Menschen. Zum Schutz der Umwelt hat auch Papst Franziskus einen gesellschaftlichen Wandel gefordert und, dass man den Schrei der Schöpfung hören soll. „Der Ruf an uns, solidarisch wie Brüder und Schwestern zu handeln und gemeinsam Verantwortung für unser gemeinsames Haus zu übernehmen, wird immer dringlicher“, so Franziskus. Wir verstehen den Ärger der Menschen, die von diesen Protestaktionen betroffen sind und daran gehindert werden, rasch zur Arbeit und anderen Terminen zu kommen. Die für uns große offene Frage bleibt jedoch: Mit welcher Protestform ist es möglich, der Umwelt, dem Klimaschutz und somit unseren Enkelkindern gerecht zu werden und allen nachfolgenden Generationen lebenswerte Grundlagen zu hinterlassen? Einzelne mögen bedingt etwas bewegen können, aber ein Blick in die Geschichte zeigt, dass zahlreiche Verbesserungen für die Umwelt, aber auch für Frauen und Arbeiter:innenrechte starke Protestbewegungen gebraucht haben. Die zentralen Forderungen dieser Gruppe, wie „Keine neuen Bohrungen“ und „100 km/h sind genug“, können wir nachdrücklich unterstützen (auch wenn wir uns selbst nicht auf die Straße kleben würden).Danke im Übrigen auch an die Polizei für den professionellen Umgang mit dieser Protestaktion.
Willi Seufer-Wasserthal, Margit Schmidinger, Claudia Hössinger, per E-mail
Zu einem Leserbrief in Ausgabe Nr. 27
Pfarrer Karl Niederer schreibt: „Jede Frau aus Enns kann die Monstranz durch die Straßen tragen. Das muss nur der PGR beschließen.“ Dass ein PGR-Beschluss allein dafür reicht, stimmt nicht. Vielmehr braucht es dazu eine bischöfliche Beauftragung gemäß den diözesanen Regelungen, d. h. aufgrund entsprechender Ausbildung, z. B. zur Leitung von Wort-Gottes-Feiern oder für Kommunionhelfer:innen. Im Feier- und Werkbuch „Die Feier des Fronleichnamsfestes“ für die (Erz-)Diözesen Österreichs aus dem Jahr 2019 (Seite 12) heißt es dazu: „Wenn der Priester ... aus schwerwiegenden ... Gründen ... nicht in der Lage ist, auch die Prozession zu leiten, kann, wenn ein Diakon anwesend ist, der Diakon, sonst ein Laie, der [Anm.: d. h. eine Frau oder ein Mann, die bzw. der] vom Bischof dazu gemäß diözesaner Regelung beauftragt ist, diesen Dienst übernehmen.“
Dr. Michael Zugmann, Leiter des Fachbereichs Liturgie, Sakramententheologie und Kirchenmusik
Es ist mir neu, dass Frauen in der Kirche außer dem Sprechen der Wandlungsworte alles dürfen. Der Vatikan schrieb erst unlängst an die deutsche Bischofskonferenz, dass das Taufen und das Predigen in der Eucharistiefeier den Klerikern vorbehalten sei, von Krankensalbung und Trauungsassistenz ganz zu schweigen. Fronleichnam ist da vielleicht wirklich eine Chance, es anders zu machen: Mehrfach schon durfte ich bei diesem Fest das Allerheiligste durch Enns und Kronstorf tragen und viele Menschen haben das sehr begrüßt. Aber wir brauchen in der Kirche viel größere Schritte!
Mag. Eva-Maria Hinterplattner, Pastoralassistentin in Enns - St. Laurenz und Kronstorf
Zu einem Leserbrief in Ausgabe Nr. 27
Sehr geehrter Herr Dipomingeneur Mensdorff-Pouilly!
Ihr Leserbrief in der Linzer Kirchenzeitung vom 6. Juli 2023, Seite 25 mit den zwei Bemerkungen zum Chefredakteur – „aufgeblähtes Aussehen“, „Leib- und Körperfreundlichkeit“ – ist sehr unappetitlich und für Sie beschämend. Ihr weiterer Text ist dadurch wertlos und zerstört. Ich bewundere den Chefredakteur, dass er Ihren Text publiziert hat. Ich denke, dass eine Entschuldigung oder eine gemeinnützige Spende angemessen wären.
Dr. Wilhelm Achleitner, Wels
Herr Diplomingenieur, was wird es wohl sein, dass sie so „überschießend“ und menschlich grenzüberschreitend auf einen Kommentar reagieren müssen? Als Kirchenzeitungsleserin bin ich gewohnt, interessante, gute Texte und Sichtweisen zu lesen. Was ich aber wirklich entbehrlich finde, ist, solch übergriffiges und bewertendes Schreiben im kirchlichen Briefkasten vorzufinden. Zum Christ:innen sein gehört eine andere Sprache!
Dipl.-PAss.in Paula Wintereder, Ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung OÖ
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