KOMMENTAR_
Im Synthese-Papier der Weltbischofssynode wird in Abschnitt 8, Punkt f als Konvergenz (!) festgehalten, dass jene Laien, die durch ihre Tätigkeit den Priestermangel helfen auszugleichen, eine Gefahr sein können, weil durch sie der eigentliche Charakter des Laienapostolats geschmälert wird.
Diese Aussage empfinde ich, ehrlich gesagt, als verletzend und kränkend. Weil auch ich als Nicht-Geweihter, wie viele andere in unserer Diözese, zu denen gehöre, die (1.) als Seelsorger (Pfarrassistent) in einer Pfarre arbeiten und diese sogar mit dem Moderator leiten und (2.) Tätigkeiten mache, die früher von Pfarrern und Kaplänen getan wurden und (3.) somit schmälere ich, geht es nach dem Synodenpapier, „den eigentlichen Laiencharakter des Laienapostolats“ und stelle somit eine Gefahr für die Kirche dar.
Mein Engagement als Seelsorger in einer Pfarre wird also durch dieses Papier nicht wertgeschätzt, sondern eher als Gefahr eingestuft. Wenn ich nicht mit einer so großen Portion Humor gesegnet wäre und ich meine Berufung als Pfarrseelsorger nicht so deutlich spüren würde, dann müsste ich auf der Stelle meine Arbeit als Pfarrseelsorger niederlegen und das Weite suchen.
Helmut Außerwöger, Pfarrassistent in St. Martin/Mkr. und designierter geistlicher Assistent der Katholischen Aktion OÖ
Zu einem Leserbrief in Ausgabe 48/2023:
Ich bin mit der Meinung des Herrn Reinhard Hoheneder, wonach christliche Medien nicht politisch Stellung beziehen dürften, gar nicht einverstanden.
Jetzt hört man auch in den Nachrichten, dass bei den Kollektivvertragsverhanlungen in der Sparte Handel keine Einigung erzielt werden konnte.
[Anmerkung der Redaktion: In der Zeit zwischen dem Eintreffen dieses Leserbriefes und der Veröffentlichung gab es – allerdings erst in der siebten Runde – eine Einigung.]
Gleichzeitig unterbieten sich die großen Handelsketten in den vorweihnachtlichen Rabattschlachten.
Als ich noch ein aktiver Bauer war, lieferte ich meine Milch an eine Genossenschaft, deren Funktionäre klagten damals darüber, dass, wenn die Genossenschaft mit einer großen Handelskette ins Geschäft kommen wollte, sie die Produkte, wie Käse, als Sonderaktionen anbieten mussten. So etwas kann man auch „Radlermethode“ nennen. Nach oben bücken, nach unten treten.
Wie sich der wirtschaftliche Liberalismus, wo sich nur der Größere und der Bauer in Gunstlagen behaupten kann, auf längere Zeit auswirkt, könnte ich ihnen bei mir im Mondseeland vor Augen führen. Dabei ist noch die volle Auswirkung nicht sichtbar, weil es viele Männer gibt, die keine Bäuerin gefunden haben, solang sie können, alleine weiterwirtschaften.
Die vorhin erwähnte Genossenschaft, die immer einen guten Preis bezahlt hat, gibt es nicht mehr. Die Manager der Handelsketten stehen ja vor den Konsumenten gut da, weil sie für niedrige Preise sorgen. Wie sich dieses System bei uns negativ für ganze Landstriche auswirkt, sieht nur der, der sich darüber Gedanken macht. Diesen Anstoß wollte ich somit gemacht haben. [...]
Michael Edtmayer, Innerschwand am Mondsee
Die Segnung homosexueller Paare durch Priester war bisher nicht erlaubt – ab jetzt aufgrund einer aktuellen Erklärung des Vatikan schon, entnehme ich der Kirchenzeitung vom 21. Dezember 2023 und anderen Medien. Für viele Gläubige und kirchliche Würdenträger angeblich eine Überraschung. Um welche „Revolution“ und großartige Verkündigung aus dem Vatikan handelt es sich dabei? Zwei Männer oder zwei Frauen, die sich gut verstehen, gemeinsame Interessen haben und gemeinsam wohnen wollen, dafür brauchen sie doch nicht den Segen der Kirche. Wenn sie jedoch zusätzlich das Bedürfnis für eine intime Liebesbeziehung haben, ist ihnen dies trotz Segnung nach wie vor nach einer Erklärung des zuständigen Präfekten der römischen Glaubensbehörde nicht erlaubt. Wozu also eine Segnung?
Daher bin auch ich überrascht, aber gleichzeitig sehr enttäuscht.
Wann endlich werden die Verantwortlichen der Katholischen Kirche in Rom allen Menschen unabhängig von ihrer Orientierung die gleiche Würde zugestehen, denn es bleibt nach wie vor alles wie es ist? Schade!
Hans Riedler, Linz
In meinen alten Tagen kenn‘ ich mich
schon längere Zeit nicht mehr aus,
lebe ich noch in meiner Kirche
oder befinde ich mich gar in einem
Irr-Lehren-Haus?
Denn anstatt den Christen die
Kreuzesnachfolge zu erklären, machen
kirchliche Einrichtungen Werbung dafür,
die „Regenbogenfahne“ zu „verehren“.
In der Bibel steht doch klar geschrieben:
Gott wird immer nur den Sünder,
nicht die Sünde lieben.
Leider wissen viele nicht mehr,
wenn sie in schwerer Sünde leben.
Doch nur durch Einsicht und Umkehr
finden sie Heilung und Vergeben.
Bitte, liebe Verantwortungsträger,
habt Mut zum Widerspruch gegenüber
dem Geist der „Welt“.
Fragt viel viel mehr:
Was will für Euch und von Euch der Herr?
Propagiert, was die Gläubigen
zum Himmel führt. Dann fühlt
sich in der Kirche wieder wie zuhaus
auch Eure ergebene alte Kirchenmaus.
ROL. Eva Hintersteininger, Tragwein
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