KOMMENTAR_
Mein Partner und ich versuchen, halbe-halbe zu machen. Wir teilen uns die Arbeit, die Betreuungszeit für unseren Sohn und die Hausarbeit. Aber von halbe-halbe kann keine Rede sein! Denn mein Mann nimmt mir z. B. die Wäsche weg: Kaum sind im Schmutzwäschekorb fünf Exemplare zu finden, schon beginnt er zu waschen. Egal, ob wenig oder viel Wäsche da ist. Er wäscht. Nach dem Motto „Im Magen kommt alles zusammen“, warf er früher auch helle, dunkle und bunte Wäsche gemeinsam in die Trommel. Es hat mich Jahre gekostet, ihm den Unterschied der einzelnen Kategorien beizubringen. Ich habe deshalb überlegt, ein Waschverbot auszusprechen, aber eine weitere Chance hat sich jeder verdient – auch mein Mann. Dafür ist er unerbittlich, was das Wäscheaufhängen betrifft. „So wird das nie trocken!“, schimpft er und ordnet alles neu, was ich gerade über den Wäscheständer geworfen habe. Fast stündlich hängt er die Socken von links nach rechts und dreht die Hose noch dreimal um. Es schaut ganz lustig aus, wenn ich ihn dabei beobachte. Zum Schmunzeln hat auch mein Mann etwas, wenn er zuschaut, wie ich den Geschirrspüler neu einräume, den er vorher ... – So ist das mit halbe-halbe: Wir machen alles doppelt.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN