KOMMENTAR_
Nicht nur Pfarren organisieren Besinnliches, auch öffentliche Einrichtungen bieten immer öfter ein Weihnachtsliedersingen, ein Krippenspiel auf dem Marktplatz oder eine Adventlesung im Konzerthaus an. Über 150 Termine hat meine Kollegin für den Terminkalender in der KirchenZeitung diese Woche bearbeitet. Vor Jahrzehnten hat es Karl Valentin schon auf den Punkt gebracht: „Wenn die stille Zeit vorbei ist, dann wird es auch endlich wieder ruhiger!“ Dass jedes Jahr noch mehr Termine dazukommen, erstaunt, ist aber noch kein Weihnachtswunder. Auch der neue Segnungsroboter namens „BlessU-2“, was übersetzt so viel wie „Sei auch du gesegnet“ heißt, wird hier keine Abhilfe verschaffen. Die Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit wird damit nicht gestillt. Zu Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes. Was heißt das für die Menschwerdung des Menschen? Weder der exzessive Besuch von Veranstaltungen noch die Segnungen eines Roboters werden uns da helfen können, befürchte ich. Aber Furcht passt ganz sicher nicht zu Weihnachten. Stimmt’s?
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