KOMMENTAR_
Diese kleinen Unterschiede machen viel aus: ob Vergebung zur vergeblichen Sache wird, oder ob die Wunderkraft in ihr steckt, sodass sich etwas zum Guten wenden kann.
Auch Aufträge werden „vergeben“ – und dazu braucht es ebenso den Mut des Vergebens. Man kann ja nicht wissen, ob ein Auftrag gut durchgeführt werden wird und ob man am Ende zufrieden sein wird. Selbst ein solcher Werk-Auftrag setzt Vertrauen voraus. Das „Vergeben“ erfolgt vor der Leistung. Sicher kann man sich nicht sein – vertrauen kann man, erhoffen auch.
Dass man sich hineinwagt in diesen Raum zwischen Vorschussvertrauen, das nicht an die Bedingung des Gelingens gebunden ist, und dem „nachhaltigen“ Vertrauen, das auch im Scheitern nicht bricht, macht das Wesen des Vergebens aus. Es gibt keinen Anspruch darauf, aber es ist die große menschliche Möglichkeit über das rechtlich Geforderte und Zustehende hinaus. Menschen, die „vergeblich“ zu leben wagen, öffnen das Leben. Gott hat den Auftrag dazu an uns Menschen vergeben.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN