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Neulich tippe ich also das schlichte Wort „Wortgottesdienst“ in meine Nachricht. WhatsApp hat mit diesem Begriff wohl noch nicht allzu viel Bekanntschaft gemacht und das integrierte Rechtschreibprogramm verwandelte das perfekt getippte 16-Buchstaben-Wort umgehend und eigenmächtig. „Spritzgussformen“ steht jetzt auf dem Display. Immerhin: auch 16 Buchstaben.
Habe ich WhatsApp unterschätzt und man hat dort praktische Erfahrung mit Wortgottesdiensten – und diese ungefragt in meine Nachricht gepackt – als das, was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte?
Spritzgussformen sind eine Art Model für Teile, die einzeln zu erzeugen kompliziert und teuer wären. Also verwendet man allen Aufwand in die Erzeugung der Model selbst und gießt dann einfach: Ob Osterhase, Fleischwolf, Kuchenteig – was immer es sei. Alles kommt formgleich und qualitätsgarantiert aus der Spritzgussform. Und eben auch Wortgottesdienste, mag ein findiger Kirchenstratege denken. Gussformen für Wortgottesdienste und was es auch sonst im kirchlichen Alltag braucht – wäre das die Lösung der Kirchensorgen? Man muss nicht alles einzeln erzeugen. Ginge beim gegenwärtigen Personalmangel auch gar nicht. Wozu mühsam fachliche Kompetenzen antrainieren, wenn es genügt, dass die Leute Vorgegebenes perfekt wiederzugeben imstande sind? Es genügt, Spritzgussformen bereitzustellen und man liefert zentral das Füllmaterial. Woche für Woche.
Ob ich meine WhatsApp-Erfahrung an die Steuerungsgruppe für die Zukunftswege schicken soll? Lassen wirs lieber. Bestimmt sind schon andere auf diese (nicht wirklich) tolle Idee gekommen.
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