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Egal ob in Kirche oder Wirtschaft, Politik oder anderen Bereichen: Persönlichkeit ist gefragt. „Persönlichkeiten, die auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen können, werden jedoch nur in den seltensten Fällen als solche geboren“, schreibt Ines Weber, Professorin für Kirchengeschichte an der KU Linz, in ihrem Buch „Mensch Talent Zukunft. Persönlichkeitsbildung an der Hochschule“. Nach einer umfassenden Auseinandersetzung mit dem Thema der Persönlichkeitsbildung legt sie darin ein Basis-Curriculum für Hochschul-Lehrveranstaltungen zur Persönlichkeitsbildung vor. Dieses kann als Grundgerüst nicht nur in der Theologie, sondern auch in anderen geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern Anwendung finden und ist praxisnah.
Ines Weber: Mensch Talent Zukunft. Ostfildern, Grünewald/Thorbecke 2021, 255 S., € 36,–.
Paulinus Onyekwelu Anaedu ist der erste aus einem afrikanischen Land (Nigeria) stammende Dechant der Diözese Linz (Dekanat Eferding). Aus Anlass seines silbernen Priesterjubiläums hat er nun seine bisherigen Lebenserinnerungen in Buchform gebracht. Das Zentrum des Bandes bildet das, was „Fada Onyii“, wie er sich im Buch selbst in der dritten Person nennt, seine drei Missionsreisen nennt: Eine erste, kurze im Dienst einer abgelegenen Pfarrgemeinde in der eigenen Diözese Awka; eine etwas längere in der Nachbardiözese Lagos; und seit 2004 sein Dienst in der Diözese Linz. Anaedu schildert seine Erlebnisse mit Humor; nicht selten entsteht dieser aus der Wahrnehmung kultureller Unterschiede. Das bedeutet aber nicht, dass das Buch nicht auch weitergehende Reflexion bieten würde. Ein Unterschied ist zum Beispiel die Wahrnehmung des Gehorsams des Priesters gegenüber dem Bischof. Anaedu merkt an, dass es wohl die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs waren, die „blinden Gehorsam“ in Europa in Misskredit brachten. Mit dem einstigen „Aufruf zum Ungehorsam“ der Pfarrer-Initiative kann er offenbar nicht viel anfangen. Interessant sind Anaedus Antworten auf Fragen, die ihm oft gestellt wurden: Wie ihm das österreichische Essen schmecke oder ob er eine Freundin habe. Nachdenklich machen seine Ausführungen auf die Frage, ob er Rassismus erlebt habe. Insgesamt bietet Dechant Anaedu eine spannende Lektüre in dem selbst verlegten Buch, dessen Erlös an Projekte in seiner Heimat Nigeria geht.
Paulinus Onyekwelu Anaedu: Erinnerungen eines zufälligen Missionars. Hartkirchen: Eigenverlag 2021, 210 S., erhältlich gegen eine Spende in der Pfarre Hartkirchen: pfarre.hartkirchen@dioezese-linz.at
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