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Konkret ist für ihn Franziskus nicht der Reformer, für den viele ihn halten. Deshalb erwartet sich der Autor auch keine Reformen mehr – gerade nicht beim Thema „Pflichtzölibat“. An sich gelingt dem Buch, diese Thesen argumentativ zu stützen. Das fußt zum einen auf dem Handeln des Papstes, das ergründet wird. Zum anderen analysiert der Soziologe, dass die Strukturen der Kirche zu gefestigt seien, als dass sie Änderungen zulassen könnten. Aus weltkirchlicher Sicht sei nur eine westlich-europäische Krise zu sehen, der „Leidensdruck“ der Institution ist demnach zu gering, um Reformen zu beginnen. Diese würden die verlorenen Gläubigen auch nicht zurückbringen. Man wird nicht alle Folgerungen dieser pessimistischen Sicht teilen müssen – zumal Marzano offenbar nicht jener Insider ist, als der er am Buchrücken vorgestellt wird. Er geht eher mit einem groben Filter vor, der Feinheiten untergehen und manches willkürlich auftreten lässt (wie die Exkommunikation von Martha Heizer). Zum Nachdenken regt das Buch dennoch an.
Marco Marzano: Die unbewegliche Kirche. Franziskus und die verhinderte Revolution. Herder Verlag, 239 Seiten, € 22,70. ISBN 978-3-451-38751-7
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