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Vermutlich muss der Papst noch viele solcher Ansprachen halten, damit seine Botschaft umgesetzt wird. Das zeigte erst dieser Tage wieder die Aufregung um das Buch des Schriftstellers Josef Haslinger, der in den 1960er-Jahren als Sängerknabe im Stift Zwettl von Patres missbraucht wurde. Dass ein prominenter Autor sich als Opfer outet, sorgt verständlicherweise für Aufmerksamkeit, zumal er wie kaum ein anderer seine Erfahrungen benennen kann. Aber es kommt auch der unprofessionelle, an Demütigung grenzende Umgang mit seinem „Fall“ dazu. Dreimal musste er seine Geschichte Vetretern von „Kommissionen“ erzählen, schlussendlich aber selbst schreiben. Laut Haslinger habe es auch ein dreiviertel Jahr gedauert, bis sich der jetzige Abt von Zwettl geäußert hat. Ein beklemmendes Buch und dennoch notwendig.
Josef Haslinger: Mein Fall.
S. Fischer Verlag 2020, 139 Seiten, € 20,60
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