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Gregor Maria Hoff, Fundamentaltheologe an der Universität Salzburg, geht es „vielmehr um das religionskulturelle Paradigma römischer Katholizität, das in den gesellschaftlichen Gegenwarten des 21. Jahrhunderts Auflösungsprozesse zeigt“ (S. 35).
Das betrifft einerseits die Kirchengestalt: Jahrhundertelang wurden nur Italiener Papst, seit 1978 war es kein Italienier mehr – und gerade Franziskus, der Papst „vom anderen Ende der Welt“, macht das Kardinalskollegium, das seinen Nachfolger wählt, bunter.
Zu den Auflösungstendenzen des römischen Katholizismus gehören laut Hoff auch Momente der Pentekostalisierung. „Im Unterschied zur rationalen und traditionalen Legitimation entwickelte sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Pfingstbewegung die Idee einer charismatischen Legitimation durch direkte göttliche Offenbarung.“ (S. 69).
Die Idee der Unfehlbarkeit ist in die Kritik geraten, unter Benedikt XVI. zeigten sich „Wahrheitskämpfe“ als Rückzugsgefechte. Und: „Gerade mit Papst Franziskus entsteht eine Form der Katholizität, die mit ihrem synodalen Gepräge das Modell des römischen Katholizismus aus dem 16. und 19. Jahrhundert ablöst“ (S. 192). Das Buch ist kenntnisreich, aber nicht einfach zu lesen.
Gregor Maria Hoff, In Auflösung. Über die Gegenwart des römischen Katholizismus, Herder Verlag 2023, 223 Seiten, € 28,80
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