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Die berühmten Fresken der St.-Prokulus-Kirche in Naturns bilden das Gerüst und den Titel des Romans der Südtiroler Autorin Selma Mahlknecht.
Wie das Schwingen einer Schaukel ist auch das Leben der Menschen in Südtirol in den letzten hundert Jahren ein Auf- und Abstieg in der Geschichte des Dorfes und von ganz Europa.
Hans ist ein „Schandbub“, Vater unbekannt, in der Familie seiner Mutter mehr schlecht als recht geduldet und auch noch durch eine absichtliche Verletzung zum lebenslangen „Krüppel“ gemacht. Er erlebt mit, wie sein einziger Freund Peter in den Krieg ziehen muss, wie Nachbarn zwischen den Verlockungen der Nationalsozialisten Deutschlands und der Liebe zur Heimat zerrieben werden, wie die Bevölkerung durch die italienischen Faschisten umerzogen und tyrannisiert wird, wie das Dorf aber nach dem Krieg sich verändert und zu einem Tourismuszentrum wird.
Zum wirtschaftlichen Aufschwung kommen auch persönliche Veränderungen. Hans heiratet, er wird Malermeister und kann sich an den Fresken in der mittelalterlichen Kirche nicht sattsehen. Und besonders die Hauptfigur, ein Schaukler mit mildem Lächeln, hat es ihm angetan, steht diese doch für sein ganzes Leben, das neben bescheidenen Freuden schon einige Schicksalsschläge bereithält.
So wird der Leser, die Leserin hineingezogen in das vorerst dörfliche Leben von Naturns mit den großen und kleinen Problemen und stillen Freuden dieser Menschen.
Hilfreich ist jedenfalls die Figurenübersicht auf den letzten Seiten und auch der Auszug über die Geschichte des Ortes.
Die St-Prokulus-Kirche wird ganz bestimmt auch wegen des Schauklers besucht werden – von den Leser:innen dieses großen Romans. Eine Empfehlung!
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