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„Darf ein früherer Parteiobmann der ÖVP mit seinem Vorgänger derart abrechnen?“, fragen die einen. Bestätigt in ihrer kritischen Haltung gegenüber der derzeitigen Bundesregierung sehen sich die anderen. Der an sich fruchtbare Streit bewirkt leider, dass kaum jemand ohne Vorprägung die Lektüre beginnen kann. Das wäre aber reizvoll, geht es doch nur zum Teil um die vermeintliche innerparteiliche „Abrechnung“. Mitterlehner beschreibt seine Herkunft aus dem oberösterreichischen Mühlviertel und seinen Werdegang. Berührend ist das Kapitel über den Tod seiner Tochter. Besonders spannend ist seine dargestellte Haltung zum politischen Gegenüber, im Wesentlichen zur SPÖ: kritisch und klar abgegrenzt, aber mit Respekt. Die politische Auseinandersetzung wird gesucht, aber möglichst „mit offenem Visier“.
Das wäre ein Ansatz, die Seiten Mitterlehners über Bundeskanzler Kurz und die Regierung zu lesen und zu würdigen. Denn es braucht tatsächlich Haltung, um als Einzelperson in eine Auseinandersetzung wie jene um dieses Buch zu gehen. Der Vorwurf, Mitterlehner stelle sich im Buch nur selbst dar, ist naiv: Da dürfte es keine politischen Memoiren mehr geben.
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