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Eine Dekade ist es nun her, dass „Mumford & Sons“ mit ihrem Debüt „Sigh No More“ den britischen Folk (wieder) salonfähig gemacht haben und damit aus dem Stand zu Superstars avancierten. Songs wie „Little Lion Man“ oder „The Cave“ muteten wie intime Kammermusik an.
Mit „Babel“ übersiedelte die Band ins Großraumbüro und wurde stadiontauglich. Als zuletzt das elektrische „Wilder Mind“ veröffentlicht wurde, man größer als „Coldplay“ und „U2“ werden wollte, war der Bogen überspannt. Doch anstatt sich nun wieder auf die eigenen Stärken zu besinnen, schießen „Mumford & Sons“ mit „Delta“ erneut weit übers Ziel hinaus. „42“ beginnt noch verheißungsvoll, mündet aber in ein Drama, völlig überfrachtet mit „Aaahs“ und „Ooohs“.
„Guiding Light“, die erste Singleauskopplung, ist farbloser Radiorock ohne Kontur. Als elektronisch angehauchte Balladen kommen „Woman“ und „Beloved“ zwar ein bisschen kühl um die Ecke, sind aber auch erfrischend in ihrer Andersartigkeit. Etwa bei der Halbzeit übernimmt dann der Bombast das Kommando, und „Delta“ verliert sich im Versuch, jedermann zu gefallen, in völliger Beliebigkeit. Dass „Mumford & Sons“ ihr Werk ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit veröffentlichen, unterstreicht den Verdacht des kommerziellen Ausverkaufs.
Bewertung: 2,5 von 5 Sternen
Mumford & Sons: „Delta“ (erschienen bei Islands)
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