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Nur schemenhaft ist für die Betrachter/innen ein Umriss zu erkennen. In kräftigen Farben hat der Künstler die Frau dargestellt: Es ist Maria aus Magdala. Die erste Zeugin des Auferstandenen. – Der leiblich auferstandene Christus begegnet ihr als Erstes. Sie hat ihn zunächst für den Gärtner gehalten. Doch plötzlich erkennt sie ihn. „Rabbuni!“ (Meister) ruft sie. Ihre Trauer schlägt um in überwältigende Freude. Diesen Moment hat der Künstler Raphael Bergmann hier eingefangen. „Das Rot ihres Gewandes unterstreicht,mit welchem Ausmaß an Herzblut sie ihre Erfahrungen mit dem Auferstandenen weitergibt“, sagt dazu Bergmann. Jesus Christus ist nicht fassbar, er lässt sich nicht mitnehmen und herzeigen. Dennoch hat seine Anwesenheit und seine Hinwendung zu Maria aus Magdala eine alles verändernde Kraft. Beseelt, erfüllt, beflügelt eilt Maria aus Magdala danach zu ihren Freunden und Freundinnen. Ihr Leben hat wieder eine unerwartete Wendung genommen – durch die Begegnung mit dem Auferstandenen.
Raphael Bergmann ist seit dem Jahr 2000 als freischaffender Künstler tätig. Geboren in St. Pölten, aufgewachsen in Wien, lebt er nun in Graz. Mit seinen Bildern nach Motiven des Kremser Schmidt versucht er einen Brückenschlag von der Malerei des Barock in die heutige Zeit. Das hier gezeigte Bild ist die III. Station des „Lichtwegs Jesu“ – Jesu Weg im Licht der Auferstehung. Die Idee dafür wurde 1988 im Don-Bosco-Zentrum in Turin entwickelt und ist eine Weiterführung des Kreuzweges. Für die Pfarre Steinakirchen am Forst gestaltete Bergmann den „Lichtweg Jesu“ mit hellen, leuchtenden Farben. Ursprünglich wollte er die Bilder viel abstrakter gestalten, die Thematik verlangte jedoch, dass er die Arbeiten viel gegenständlicher werden ließ, denn die Begegnungen seien immer konkret gewesen.
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