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Noch stehen Josef Wiesingers Kühe im Stall, doch wenn es wärmer ist, wird er sie auf die Weide lassen. „Die Riesenfreude, mit der sie aus dem Stall ziehen, muss man gesehen haben“, sagt der Biobauer aus Pfarrkirchen. Seit bald 20 Jahren betreibt er eine nachhaltige Weidewirtschaft. Vom Verkauf der Heumilch, die die 20 bis 25 Milchkühe geben, können er und seine Familie leben.
Kühe produzieren beim Verdauen das Treibhausgas Methan. Je mehr Kühe, desto mehr würden sie das Klima belasten, besagen internationale Studien. Doch es sei der Mensch, der die Kuh zum „Klimakiller“ mache, meint die Tierärztin Anita Idel. Rinder können mit den Mikroorganismen in ihrem Pansenmagen Futter wie Gras und Klee in Fleisch und Milch umwandeln. Trotzdem werden sie seit Jahrzehnten mit Getreide und Mais gefüttert, um die Milch- und Fleischleistung ständig zu steigern. Das schreibt Anita Idel in ihrem Buch „Die Kuh ist kein Klimakiller!“, über dessen Thema sie am 23. Februar in Linz sprechen wird. Der Anbau des Kraftfutters benötigt weltweit große Ackerflächen, die in der intensiven Landwirtschaft mit synthetischem Stickstoff gedüngt werden. Das setzt unter anderem klimaschädliches Lachgas frei. Auch Josef Wiesinger füttert seine Kühe mit Bio-Futtergetreide und Biomais, um den Milchertrag gleichmäßig halten zu können. Doch der Kraftfutteranteil ist durchschnittlich wesentlich niedriger als in der konventionellen Landwirtschaft. Großteils bekommen die Tiere Heu und Grünfutter, und während der Vegetationsperiode wird die Hälfte des Bedarfes auf der Weide gedeckt. Nachhaltige Weidehaltung fördere die Fruchtbarkeit des Bodens und trage damit zum Schutz des Klimas bei, so die Autorin Anita Idel. Die Pflanzen binden klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) und jede zusätzliche Tonne Humus im Boden entlastet die Atmosphäre um beinahe doppelt so viel Kohlendioxid. Erfreulich ist, dass die gesamte österreichische Milch- und Rindfleischproduktion das Klima europaweit am geringsten belastet: Laut einer Studie der Europäischen Kommission werden je Kilogramm Fleisch und Milch die niedrigsten Kohlendioxidmengen freigesetzt.
Kuh und Weide, das klingt nach einer guten Verbindung. Eine Herausforderung sei sie trotzdem, sagt Josef Wiesinger. Er muss dafür sorgen, dass bestimmte Pflanzen auf der Weide wachsen und das Gras nicht zu hoch oder zu niedrig ist. Die Weidefläche muss nach Bedarf vergrößert oder verkleinert werden. Die Trockenheit im vergangenen Sommer hat sich auf das Pflanzenwachstum ausgewirkt – und auf die Kühe: Sie hätten nur nachts aus dem Stall gewollt, erzählt Josef Wiesinger. Er ist überzeugt davon, dass sich die Weidehaltung positiv auf Milch und Fleisch auswirkt. „Aber wir können davon nur leben, wenn die Konsumenten das auch so sehen.“
Am 23. Februar, 19.30 Uhr, spricht Anita Idel auf Einladung der Österreichischen Berg- und KleinbäuerInnen-Vereinigung im Seminarhaus, Auf der Gugl 3, in Linz. Info: www.viacampesina.at/Veranstaltung/vollversammlung2019
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