Herta Grüneis hilft, wo sie kann. Dafür wurde die vielfach engagierte Gmundnerin 2023 mit dem Solidaritätspreis der Diözese Linz ausgezeichnet.
Wenn bei Herta Grüneis das Handy läutet, stehen die Chancen gut, dass jemand dringend ihre Hilfe braucht. Meistens sind es finanzielle Sorgen. „Die Herta ist in Gmunden sehr bekannt und sie weiß eigentlich immer eine Lösung. Die Leute haben ein großes Vertrauen in sie“, sagt Gerald Geyrhofer, Pfarrer in der Traunseestadt, beim Treffen mit der Kirchenzeitung.
„Wir sind so ein reiches Land, da muss jeder genug zum Essen und ein Dach über den Kopf haben“, erzählt Herta Grüneis. Sie will die Not nicht einfach hinnehmen, sondern handeln. Das sei für sie keine Belastung, betont sie: „Mir macht es eine Freude, wenn ich helfen kann.“
Wie jemand in Bedrängnis gekommen ist, ist bei ihren Beratungen kein Thema. „Klar sind es oft auch persönliche Fehler, die zu finanziellen Problemen führen. Die Menschen, die sich an mich wenden, will ich aber nicht beurteilen oder belehren, das können sie nicht brauchen.“
Nachdem die ausgebildete Krankenschwester viele Jahre in der Sozialberatungsstelle Gmunden gearbeitet hatte, ist sie mittlerweile seit fünf Jahren in Pension, aber immer noch bestens vernetzt mit allen Hilfseinrichtungen. Das ist natürlich bei der Unterstützung von notleidenden Menschen von großem Vorteil.
Einer ihrer Schwerpunkte ist die Arbeit im Sozialkreis der Stadtpfarre Gmunden, über den unbürokratisch Mittel zugeteilt werden können. „Wir ergänzen damit die Hilfe der öffentlichen Stellen“, sagt Herta Grüneis.
Was man sich darunter zum Beispiel vorstellen kann, erklärt Pfarrer Geyrhofer: „Im Advent kommen vermehrt Anfragen von bedürftigen Familien, die sich keine Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder leisten können. Denen greifen wir mit Spenden unter die Arme. Das ist eine wichtige Unterstützung, die öffentliche Stellen in der Form nicht leisten können.“
Finanziert werden diese Hilfsleistungen unter anderem aus dem Erlös des großen Pfarr- und wöchentlichen Bücherflohmarkts – Veranstaltungen, die ebenfalls von Herta Grüneis organisiert werden. Besonders wichtig sind ihr dabei die Vernetzung und das Miteinander vieler Ehrenamtlicher, ohne die Hilfsprojekte nur schwer gelingen können. „Die Menschen sind viel hilfsbereiter, als man glaubt“, sagt Grüneis.
Für ihr großes Engagement bekam Herta Grüneis 2023 den Solidaritätspreis der Diözese Linz. Gewürdigt wurde damit auch, dass sie eine Selbsthilfegruppe für an Krebs erkrankte Menschen ebenso gegründet hat, wie sie sich für die Förderung der Gemeinschaft zwischen Religionen und Kulturen in Gmunden einsetzt.
Ihr Engagement für Asylsuchende ist ihr dabei ein besonderes Herzensanliegen, etwa durch das Organisieren von Begegnungscafés: „Mir ist wichtig, den Kontakt zwischen Einheimischen und Fremden zu fördern. Das trägt auch dazu bei, Vorurteile abzubauen.“
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