„Es wird wirklich Zeit, dass unsere Angehörigen wieder öfter kommen dürfen“, sagt Eirene Braden, Pflegedienstleiterin des Caritas-Seniorenwohnhauses St. Anna in Linz, über die gelockerten Besuchsrechte in den Alten- und Pflegeheimen. „Natürlich gibt das den Menschen mehr Lebensqualität und sowohl die Bewohner/innen in den Heimen als auch die Angehörigen freuen sich. Aber“, fügt sie hinzu, „es ist auch immer ein Abwägen zwischen Sicherheit und Freiheit.“
Die meisten freuen sich über die kleinsten Öffnungsschritte, insgesamt sei die Stimmung in St. Anna über den Winter aber etwas „zäh und eintönig“ gewesen. „Die Pandemie dauert einfach schon zu lange“, sagt Braden. Im Frühling habe man sich immerhin im Garten beschäftigen können, doch in der kalten Jahreszeit sei das so natürlich nicht möglich. „Wir vermissen die Lebendigkeit und die vielen Aktivitäten, die es normalerweise bei uns gibt: Ausflüge, Feste, Konzerte, Messen, Bewegungs- und Musikgruppen. In den letzten Wochen durfte wenigstens schon der Friseur als Highlight ins Haus kommen.“ In St. Anna habe man sich bemüht, den Alltag in den Wohngruppen so normal wie möglich zu gestalten: „Wir haben viel gesungen, gespielt und gelacht und die üblichen Feste wie Geburtstage, Nikolaus, Weihnachten oder vor Kurzem Fasching trotzdem im kleinen Kreis gefeiert.“ Die Organisation der Besuche beschreibt Braden als aufwendig, aber notwendig: „Es muss immer jemand an der Tür sitzen, die Besucher/innen registrieren, Fieber messen, Tests kontrollieren.“ Dennoch sei sie froh, dass die Angehörigen kommen dürfen: „Wir haben uns immer bemüht, ein offenes Haus zu haben und guten Kontakt zu den Angehörigen zu pflegen. Einige von ihnen sind normalerweise fast jeden Tag da und schon ein Stück weit Teil unseres Alltags geworden.“
Hoffnungen setzt Braden in die Durchimpfung der Bevölkerung. Das Caritas-Seniorenwohnhaus St. Anna gehörte zu den ersten Heimen in Linz, in denen geimpft wurde. Etwa 80 Prozent der Senior/innen und 65 Prozent der Mitarbeiter/innen hatten sich damals im Jänner gemeldet, einige zögen jetzt noch. Braden: „Werden mehr Leute geimpft, gibt das mehr Sicherheit.“
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