Je länger diese Epidemie dauert, desto verhärteter werden die widersprüchlichen Stellungnahmen dazu. Umso dringender wird die Frage, welche Folgen sich daraus ergeben. Wird die Welt nach ihr eine bessere (und gesündere) sein als zuvor? Was werden wir aus ihr gelernt haben? Nichts, wenn wir die Ursachen dieser und der uns noch viel bedrohlicher bevorstehenden Krise (Klima) nicht klar benennen und anprangern:
Unseren schädlichen Umgang mit der Natur
Die kapitalistische Produktionsweise als Förderin dieser Krankheit
Den damit einhergehenden Glauben an die Heilkraft des Marktes
Die immer tiefer werdende Kluft zwischen Arm und Reich
Ein rastlos sich beschleunigendes Leben im Wettstreit aller gegen alle.
Dieser Irrweg kann nur verlassen werden, wenn der Kapitalismus durch ein Wirtschaftssystem abgelöst wird, das nicht länger:
Die Natur zerstört
Die Armen tötet
Uns an Leib oder Seele krank macht.
Der Ausweg aus dieser humanitären Sackgasse wäre eine Theologie, die uns einen neuen Blick auf die Schöpfung eröffnet. Dabei könnte sie sich auf den messianischen Gegenentwurf stützen, mit dem der Apostel Paulus einst sämtlichen imperialen Vorstellungen der Vergangenheit eine Absage erteilt und uns allen damit eine hoffnungsvollere Zukunft in Aussicht gestellt hat.