Wort zum Sonntag
Ihnen wird vorgeworfen, als Treuhänder einer inzwischen auf Druck Pekings aufgelösten humanitären Stiftung „geheime Absprachen mit ausländischen Kräften“ getroffen zu haben. Die Festnahme hat weltweit zu Protesten geführt.
Der Vorsitzende der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen, Kardinal Charles Bo, äußerte nach der Verhaftung Zens „tiefe Besorgnis“ über die Situation der Menschenrechte und die Bedrohungen der Religionsfreiheit in Hongkong. „Die Stadt war einst eine der freiesten und offensten Städte Asiens. Heute hat es sich in einen Polizeistaat verwandelt“, schreibt der Erzbischof von Yangon in einer Stellungnahme.
Das China-Zentrum der Steyler Missionare im deutschen St. Augustin zeigte sich ebenfalls „sehr betroffen von Kardinal Zens Verhaftung, weil wir ihn schon sehr lange persönlich kennen und schätzen“, so Katharina Wenzel-Teuber vom China-Zentrum und Chefredakteurin der Zeitschrift „China heute“. Der Fall könne ein Signal sein, die Kirchen in Hongkong einzuschüchtern.
Chinesische Medien hätten den Kirchen bereits 2019 vorgeworfen, mit am Aufruhr schuld zu sein, sagt Wenzel-Teuber. Zens Freilassung gegen Kaution „sehen wir nicht als Entwarnung. Es ist ja nicht vorbei; ein Prozess ist zu befürchten.“
Wort zum Sonntag
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>