Wort zum Sonntag
Die obersten Kapuziner Europas trafen sich vergangene Woche in Salzburg, um über wichtige Zukunftsfragen zu beraten. Wie viele kirchliche Gemeinschaften spüren auch sie die gesellschaftlichen Veränderungen und das Zurückgehen kirchlicher Bindung. Dies schlägt sich seit den 1970er Jahren in weniger Novizen und Kleinerwerden der Gemeinschaften nieder. Deshalb geht man zum Beispiel in der Ausbildung gemeinsame Wege: Seit 20 Jahren findet die Ausbildung aller deutschsprachigen Novizen gemeinsam in Salzburg statt.
Doch nicht nur bei der Ausbildung ist grenzüberschreitendes Leben und Arbeiten längst Realität, auch das Zusammenleben in den Klöstern ist in der Praxis vielfältig: So leben beispielsweise im Wiener Kapuzinerkloster Brüder aus Indien, Polen, Tschechien und Österreich zusammen. In Innsbruck leben Brüder aus Madagaskar mit. „Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Prägung und kulturellen Gepflogenheiten ist immer Herausforderung und Bereicherung gleichermaßen“, sagt Bruder Erich Geir, Provinzial der Kapuzinerprovinz Österreich–Südtirol.
„Während unsere Gemeinschaften kleiner werden, sind die Ausbildungshäuser in den jüngeren Ordensprovinzen wie in Indien und afrikanischen Ländern zum Bersten voll“, sagt Bruder Marinus Parzinger, Präsident der Konferenz, die in Salzburg tagte. „Die Mitbrüder würden unsere Provinzen gern unterstützen.“ Dazu würden Erfahrungen des Zusammenlebens nun ausgewertet.
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