Wort zum Sonntag
In einigen Ländern gebe es bis heute Zweifel an der entsprechenden Aussage von Papst Johannes Paul II. in seinem Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ von 1994, schrieb Ladaria in einem Beitrag in der Vatikan-Zeitung „L‘Osservatore Romano“. Aus diesem Grund bekräftige die Glaubenskongregation, „dass es sich um eine Wahrheit handelt, die zum Glaubensgut der Kirche gehört“. Johannes Paul II. (1978–2005) hatte in „Ordinatio sacerdotalis“ geschrieben, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“. Ladaria missbilligt anhaltende Kritik und Zweifel, denen zufolge die Ablehnung der Frauenordination durch eine künftige Entscheidung eines Papstes oder Konzils geändert werden könnte. Gleichzeitig schreibt er, dass unterschiedliche Aufgaben und Rollen von Frauen und Männern „keinerlei Unterordnung“ bedeuteten, sondern „gegenseitige Bereicherung“.
Die Münsteraner Theologin Dorothea Sattler sagte, der Ton in der Diskussion um die Priesterweihe von Frauen habe sich verschärft. Im aktuellen Schreiben des Vatikan sei „eine gewisse Drohung spürbar, dass Menschen, die anders argumentieren, sich selbst außerhalb der in der Christusgemeinschaft begründeten Kirche begeben“, sagte sie dem Portal katholisch.de. Die Argumentation konzentriere sich darin „auf das Mann-Sein Jesu Christi“, frühere Beiträge wären differenzierter gewesen. „Wichtig wäre es nun, in einen intensiven theologischen Dialog zu treten“, betonte die Theologin, die die Frauenordination befürwortet.
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