Wort zum Sonntag
Der Finanzsektor muss sich vermehrt am Gemeinwohl orientieren, um negative Auswirkungen der sozialen Spannungen infolge der Coronakrise und der Klimakrise abzufedern: Das fordert die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) in einem aktuell veröffentlichten „Reflexionspapier“ über Ethik im Finanzwesen. Auf individueller- wie auch Unternehmensebene sollte die Fürsorge ins Zentrum rücken und eine Debatte auf europäischer Ebene dazu beginnen, forderte COMECE-Generalsekretär P. Manuel Enrique Barrios Prieto bei der Präsentation des Dokuments „Ein Finanzsystem im Dienste des Gemeinwohls in Zeiten des Systemwandels“. Ausgehend von Grundsätzen der christlichen Soziallehre, zeigt das Reflexionspapier an Beispielen politischer und persönlicher Schwierigkeiten im Bereich Wirtschaft und Finanzen, wie auf verschiedenen Ebenen besser informierte Entscheidungen zugunsten des Gemeinwohls getroffen werden könnten. Besondere Rücksicht müsse dabei auf Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen liegen, für welche die Belastungen durch die Pandemie noch größer seien, sowie auf eine Erhöhung der Auslandsinvestitionen. Das geht aus dem Dokument hervor, das auch zur ethischen Diskussion über Kredite, Schulden und Zinsen sowie zur Vermeidung von Überschuldung beitragen will. Vorantreiben will die Kommission der Bischofskonferenzen das Thema gemeinsam mit Vertretern der EU und der Kirchen Anfang 2022 bei einer öffentlichen Veranstaltung, bei der die Umsetzung der Empfehlungen auf europäischer Ebene diskutiert werden sollen, hieß es.
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