Wort zum Sonntag
Als Nachfolger des bisherigen Kinderschutzzentrums (CCP) wurde jetzt in Rom ein neues Institut („Institute for Anthropology. Interdisciplinary Studies on Human Dignity and Care“, IADC) für Vorbeugung und Schutz vor Missbrauch eröffnet. Das IADC befasst sich auch mit anderen Formen von Missbrauch bei Minderjährigen sowie volljährigen abhängigen Personen. „Wir werden Missbrauch zwar nicht ganz aus der Welt schaffen können“, sagte Institutsleiter Hans Zollner. „Sehr wohl aber können wir konkrete Maßnahmen ergreifen, um vorzubeugen und bei Fällen von Missbrauch zu intervenieren.“ Insgesamt gehe es darum, in Einrichtungen ein Umfeld zu schaffen, in dem menschliche Würde besser geschützt werde. Auf jeden Fall gebe es „keine Entschuldigung mehr, Betroffenen nicht zuzuhören“. Die Absolventen sind in Diözesen, Orden, Schulen oder auch staatlichen Behörden oft unmittelbar für Kinder- und Jugendarbeit zuständig. Andere schulen ihrerseits Mitarbeiter zu Prävention und Intervention bei Missbrauch. Anlass für den Ausbau des Kinderschutzzentrums zum IADC waren u. a. die Lehren aus der #MeToo-Bewegung sowie Berichte über Ordensfrauen und Seminaristen, die von Vorgesetzten missbraucht wurden, erklärte Zollner. Zudem sei die Einsicht in systemische und strukturelle Probleme der Kirche, die Missbrauch erlauben, gewachsen. Dies wurde besonders deutlich auf dem Anti-Missbrauchsgipfel, den Papst Franziskus Anfang 2019 nach Rom einberufen hatte.
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