Wort zum Sonntag
Aus Rom hieß es weiter, Franziskus habe McCarrick von der Ausübung sämtlicher priesterlicher Dienste in der Öffentlichkeit suspendiert. Zugleich verfügte er, dass sich der frühere Erzbischof an einen noch näher zu bestimmenden Ort zurückziehe, um dort „ein Leben in Gebet und Buße zu führen“, bis die Anschuldigungen gegen ihn in einem kirchenrechtlichen Prozess geklärt seien.
Einen ähnlichen Fall gab es zuletzt 2015. Damals verlor der frühere Erzbischof von Edinburgh, Keith Michael Patrick O‘Brien, seine Rechte und Privilegien als Kardinal.
Laut Medienberichten soll McCarrick, der von 2001 bis 2006 die Erzdiözese Washington leitete, junge Priesteranwärter zum Sex genötigt sowie auch zwei Minderjährige missbraucht haben. Ein Priester der US-Diözese Albany hat dazu Erfahrungen veröffentlicht: Desmond Rossi sagte dem Jesuiten-Magazin „America“, als junger Seminarist habe er unerwünschte Berührungen und sexuelle Belästigungen durch den damaligen Erzbischof von Washington erlebt. Die sexuellen Belästigungen durch McCarrick und ein Übergriff zweier Priesterkollegen hätten Rossi in eine tiefe Depression gestürzt, berichtet „America“.
Unterdessen hat Papst Franziskus auch den wegen Missbrauchsvertuschung verurteilten Erzbischof Philip Wilson im australischen Adelaide entlassen. Der 67-Jährige muss eine staatliche zwölfmonatige Freiheitsstrafe durch Hausarrest verbüßen.
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