Wort zum Sonntag
1997 lebten ungefähr zehn Millionen Menschen in Mali. Für sie sei das Leben hart, erzählte Joseph Dao, Bischof von Kayes der KirchenZeitung. Dürre, Wassermangel, kaum ertragreiche Felder und fehlende Nahrungsmittel führten zur Abwanderung junger Menschen in Städte, wodurch ihre Arbeitskraft am Land fehle.
Die katholische Kirche setzte sich in Mali für Maßnahmen gegen die Dürre ein und baute etwa Brunnen und Wasserrückhaltebecken, die den Grundwasserspiegel hoben. Auch in anderen Bereichen half die Kirche den Menschen in Mali. Neben der Gesundheits- und Frauenförderung wirkte sie auch im Bildungsbereich mit. Im Jahr 1997 konnten etwa zwei Drittel der Bevölkerung weder lesen, noch schreiben oder rechnen.
Der Bischof von Kayes erzählte der KirchenZeitung auch vom friedlichen Zusammenleben der acht Millionen Muslim/innen mit den 200.000 Christ/innen, das von Toleranz geprägt sei. Es gab zu dieser Zeit auch ein nationales Versöhnungskomitee, dem der katholische Erzbischof vorsaß und in dem Christ/innen und Mulim/innen gemeinsam zwischen Regierung und Opposition vermittelten.
Aufgund neuer Goldvorkommen in Mali kam das Land außerdem wieder ins Visier ausländischer Investor/innen, denn „wo das Gold ist, da stürzt sich der Westen drauf“, berichtete Dao. Auch wenn die Wirtschaft dadurch scheinbar saniert wurde, gab es mehr Arbeitslose, wodurch zahlreiche Menschen ihre Existenzgrundlage verloren. Was Erfolg sei, hänge daher vom Standpunkt ab, meinte Bischof Dao und davon, ob man ihn in Gold oder besseren Lebensbedingungen für die Menschen messe.
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