Wort zum Sonntag
Historische Forschung verlange „Ehrlichkeit auf der Suche nach der Wahrheit, auch wenn die Ergebnisse bisherige Einstellungen auf den Kopf stellen“, sagte Kurienkardinal José Tolentino Calaca de Mendonca, Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche. Die Öffnung der Archive sei laut dem Kurienkardinal ein historischer Moment nicht allein wegen des Papstes, sondern weil es um internationale Geschichte zweier wichtiger Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts gehe. Für Forscher geöffnet wird aber nicht nur das Vatikanische Apostolische Archiv, sondern auch die Archive der Glaubenskongregation und anderer Kurienbehörden. Damit sie darin überhaupt arbeiten können, mussten die Mitarbeiter das gesamte Material von 200.000 archivarischen Einheiten erst einmal zusammenstellen und katalogisieren. Die eigentliche Arbeit der Historiker geschieht an einem der knapp 60 Arbeitsplätze im Benutzersaal des Hauptarchivs. Erste ernsthafte Ergebnisse sind frühestens in drei bis fünf Jahren zu erwarten.
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