Wort zum Sonntag
In Myanmar, das seit Jahren unter politischer Instabilität und Bürgerkrieg leidet, wo Millionen von Menschen in Flüchtlingslagern leben und durch anhaltende Konflikte vertrieben wurden, stellt die jüngste Naturkatastrophe eine unermessliche Tragödie dar.
Das hat Mark Farmaner, Direktor der Menschenrechtsorganisation Burma Campaign UK, kürzlich in einem Interview mit „VaticanNews“ betont. Der Bedarf an humanitärer Hilfe sei enorm, doch die bereits bestehenden politischen und logistischen Hürden erschwerten den Zugang zu den Betroffenen. Besonders dramatisch sei die Situation für Menschen in Bambushütten und Flüchtlingslagern an der Grenze zu Thailand, die den Erdstößen schutzlos ausgeliefert waren.
Laut Militärjunta wurden bisher über 1700 Tote, 3400 Verletzte und 300 Vermisste bestätigt. Farmaner wies allerdings auf die Schwierigkeiten hin, das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe einzuschätzen. „Das Militär wird niemals genaue Zahlen veröffentlichen“, erklärt er.
Papst Franziskus trauert um die Opfer des schweren Erdbebens in Südostasien. In einem am Freitag vom Vatikan veröffentlichten Kondolenzschreiben hieß es, der Papst bete für die Toten, Verletzten und die Einsatzkräfte.
Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von Myanmar, Kardinal Charles Maung Bo, hat alle verfeindeten Gruppen im Land zu einer Waffenruhe gemahnt und humanitäre Korridore gefordert. Die Menschen in Myanmar bräuchten nach dem Erdbeben vor allem „Lebensmittel, Unterkünfte, Medikamente und alle lebensrettenden Materialien“, sagte Bo im Interview mit Radio Vatikan.
Hilfsorganisationen wie die Caritas Österreich, Jugend Eine Welt und Missio Austria bezeichnen die Situation in Myanmar nach dem Beben als dramatisch. Die Hilfswerke kooperieren in der Erdbebenregion mit Partnerorganisationen, die vor Ort Betroffenen in Not helfen, und bitten um Spenden.
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