Wort zum Sonntag
Sie haben einen Appell an die „Politiker der wirtschaftlich entwickelten und wohlhabenden europäischen Staaten“ gerichtet.
Die EU möge die an der Grenze zu Polen gestrandeten Migranten aufnehmen, heißt es in einer Erklärung vom orthodoxen Metropoliten Veniamin, dem Minsker römisch-katholischen Erzbischof Jozef Staniewski, Mufti Abu-Bekir Shabanovich und Oberrabbiner Grigory Abramovich. Mehr Solidarität für die Flüchtlinge im Belarus und einen humanitären Ansatz für die Krise hatten zuletzt auch die polnischen Bischöfe und auch die katholische EU-Bischofskommission COMECE von der EU gefordert. Unabhängig von ihrem Rechtsstatus müsse allen Migranten und Asylbewerbern „volle Achtung ihrer Würde und ihrer Grundrechte“ zugestanden werden, forderte der COMECE-Vorsitzende Kardinal Jean-Claude Hollerich. Auch Papst Franziskus hatte zuvor alle EU-Länder zu einer gemeinsamen Lösung für die Flüchtlinge aufgerufen. Die Zahl der Flüchtlinge an der Grenze zwischen Polen und Belarus hat dramatisch zugenommen. Laut Schätzungen sitzen mindestens 3000 Migranten unter katastrophalen Bedingungen im Grenzgebiet fest, irakische Behörden gehen sogar von 8000 Flüchtlingen aus. Sie sollen vor allem aus den kurdischen Gebieten im Nordirak stammen. Polen und die EU werfen dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, als Reaktion auf Sanktionen Zehntausende Menschen aus Krisenländern u. a. im Nahen Osten per Flugzeug nach Minsk und dann an die Grenze zu den EU-Staaten Polen, Litauen und Lettland gebracht zu haben, um damit die EU zu destabilisieren.
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