Wort zum Sonntag
Der Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen Europas (GEKE), Gottfried Locher, und Kardinal Kurt Koch, im Vatikan verantwortlich für den Dialog der christlichen Kirchen, unterzeichneten vergangenen Sonntag ein entsprechendes Dokument. Rahmen dafür war ein Festgottesdienst im Basler Münster. Das Ziel der Gespräche und Verhandlungen ist, zu einer gegenseitigen Anerkennung und Verständigung der Kirchen und Kirchengemeinschaften zu gelangen.
„Bei den vorbereitenden Gesprächen haben wir gesehen, es gibt sehr viel Positives und Gemeinsames. Darauf wollen wir aufbauen“, sagte Koch. Zunächst gehe es um die sich unterscheidenden Selbstverständnisse der Kirchen. Dann könne auch das langfristige Ziel der Abendmahlgemeinschaft in den Blick genommen werden. Einen Zeitplan für den Dialog nannte der Kardinal nicht. „In der Ökumene müssen Leidenschaft und Geduld zusammenkommen. Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit“, sagte Kardinal Koch.
Locher sagte, wichtig seien möglichst konkrete Dialogfragen. „Dabei kann ehrlich alles auf den Tisch kommen. Auch die vielleicht unverhandelbar scheinenden Positionen. Und dann können wir uns vielleicht fünf Sachfragen heraussuchen und diese möglichst schnell bearbeiten“, sagte der GEKE-Präsident. Er verwies auf Fragen nach der Stellung von ordinierten Geistlichen in den Kirchen, die Ablehnung der katholischen Kirche, Priesterinnen zu weihen, oder die Frage nach gottesdienstlichen Gemeinsamkeiten.
Scheidender GEKE-Generalsekretär ist der österreichische evangelische Bischof Michael Bünker. Er erwartet sich, dass ein Beitrag zum gemeinsamen Verständnis von Kirche geleistet werden könne, „der die Unterschiede nicht glattbügelt, aber vielleicht dazu führt, dass den Unterschieden keine trennende Wirkung mehr zukommen muss“. Zur GEKE gehören rund 100 protestantische Mitgliedskirchen aus 30 europäischen und einigen lateinamerikanischen Staaten.
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