Wort zum Sonntag
Von außen verrät die barock-klassizistische Stadtpfarrkirche in Linz-Urfahr nichts über ihren Sonderstatus. Die derzeit im Inneren der Kirche aufgebaute Theaterbühne offenbart jedoch gleich, dass das Gotteshaus alles andere als gewöhnlich ist. Die einzige Jugendkirche Österreichs hat hier unter dem Namen „Grüner Anker“ direkt an der Donau ihren Platz. Nach einer Pilotphase wurde die Jugendkirche in Urfahr vor drei Jahren fix eingerichtet und teilt sich seitdem das Gotteshaus mit der Pfarrgemeinde.
Mit der fertigen Neugestaltung der Gruppenräume als zusätzlichem Treffpunkt neben dem Kirchenraum wird nun im April ein weiterer Schritt zur Etablierung der Jugendkirche gesetzt. Die Einweihung der neuen Räume nimmt Bischof Manfred Scheuer am 11. April vor. Geplant ist außerdem, dass vor der Kirche ein sichtbares Zeichen darauf aufmerksam macht, dass hier die Jugendkirche zu Hause ist.
Das Konzept des „Grünen Ankers“ sieht vor, dass der Kirchenraum laufend und je nach Programmangebot auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten wird. Möglich macht das eine flexible Bestuhlung und eine moderne Lichttechnik, mit der multimediale Gottesdienste gefeiert werden können. Neben den monatlichen spirituellen Feiern schaffen vielfältige Aktionen Anknüpfungspunkte zu Jugendlichen. Das Angebot reicht von Konzerten und Ausstellungen bis hin zu Theateraufführungen. Auch DJs haben hier schon aufgelegt und mit ihrer Musik eine ungewohnte Atmosphäre im Gotteshaus erzeugt. „Unsere Zielgruppe sind die kirchlich distanzierten Jugendliche. Vielleicht können wir bei manchen das Weltbild zerstören, dass die Kirche alt und verstaubt ist“, erklärt Klemens Hager, Leiter der Jugendkirche.
Der „Grüne Anker“ ist offen für alle jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren. Eine klassische, fixe Jugendgruppe, die sich immer wieder trifft, gibt es nicht. Die Mehrheit der Jungen erreicht man über Firmvorbereitung und Schule. Ob jemand gläubig ist oder nicht ist zweitrangig. Vielmehr soll der Kirchenraum dazu anregen, über Gott und die eigene Spiritualität nachzudenken. Die Jugendlichen dürfen sich dabei aktiv einbringen. Bei einem Adventimpuls konnten sie etwa zum Thema „Wann reißt der Himmel für mich auf?“ ihre Ideen und Gedanken mittels Cloud-Technologie auf die Kirchendecke projizieren. «
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