Wort zum Sonntag
Die Pfarrmitglieder waren eingeladen, vom Frühjahr an immer wieder in die Natur zu gehen, Blumen zu pflücken, zu pressen und in die Pfarrkanzlei zu bringen. Die Gräser und Blüten verarbeitete Martina Schneider, eine Künstlerin aus Leonding, in einem transparenten Fasergewebe, aus dem das Fastentuch entstand. „Im Vorjahr haben wir alle die Natur bewusster als sonst wahrgenommen. Mit dem Sammeln der Blumen haben wir einen Aspekt der Erfahrung mit der Pandemie in den Gottesdienstraum geholt“, erklärt Margarete Leonhartsberger vom Seelsorgeteam der Pfarre. In einer Begleitmappe sind Gedanken und Gedichte von Sammler/innen zu lesen und ein kleines Lexikon erläutert, welche Blumen verabeitet wurden: vom Leberblümschen über den Hahnenfuß bis zur Taubnessel. Seit Beginn der Fastenzeit 2021 verhüllt das Fastentuch nun das große Kruzifix des Hauptaltars. Die Arbeit von Martina Schneider fällt aus dem Rahmen traditioneller Fastentücher, die zumeist in dunkler Farbe ausgeführt sind. Besonders in den getrockneten Blumen ihres Werks steckt eine anregende Botschaft: einerseits symbolisieren sie die Vergänglichkeit alles Irdischen und erinnern an den Psalm 103, die Verse 15 und 16: „Wie Gras sind die Tage des Menschen, er blüht wie die Blume des Feldes. Fährt der Wind darüber, ist sie dahin; der Ort, wo sie stand, weiß nichts mehr von ihr.“ Andererseits lässt selbst eine getrocknete Blume an die Zeit der Blütenpracht denken. Mit jeder Pflanze ist zudem das Wissen verbunden, dass ihre Samen wieder neues Leben hervorbringen werden.
Wort zum Sonntag
Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
Die KIRCHENZEITUNG bietet vielfältige Angebote für Pfarren:
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>