Wort zum Sonntag
Die Entsolidarisierung und die zunehmende Dominanz von egoistischen Einstellungen, wo sich jeder selbst der Nächste ist, waren der kritische Befund über die Gesellschaft im Österreich Mitte der Neunzigerjahre, der damals in der Redaktion der „KirchenZeitung“ breit diskutiert wurde. „Unser Slogan war: ,Wir zeigen, dass es anders geht‘. Das war einer der Hauptgründe, den Solidaritätspreis zu gründen, um der Egogesellschaft etwas entgegenzuhalten“, erinnert sich der langjährige „KirchenZeitung“-Redakteur und Erfinder des Solidaritätspreises Ernst Gansinger. Zudem stand das 50-Jahr-Jubiläum der „KirchenZeitung“ kurz bevor. „Wir fanden, dass allein das zu feiern schön ist, aber dann doch zu wenig“, betont Gansinger. Mit dem Solidaritätspreis setzte die „KirchenZeitung“ ein Ausrufezeichen und rückt seither Menschen ins Licht der Öffentlichkeit, die sich um Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzen. „Und uns ging es immer auch darum, diese Menschen untereinander zu vernetzen und deutlich zu machen, dass sie mit ihrem Engagement nicht allein sind“, sagt Gansinger.
Die „KirchenZeitung“ will allen Preisträger/innen bei der Preisverleihung eine ansprechende Bühne geben. Zum Selbstverständnis des Solidaritätspreises gehört zudem, dass die ausgezeichneten Personen auch unbequem sein dürfen. Manchmal legen die Preisträger/innen auch direkt bei der Verleihung den Finger in die offenen Wunden der Gesellschaft. Etwa die Bettellobby, die den Umgang mit Menschen, die in Armut leben, bei der Verleihung thematisierte.
Solidarität zu leben, das kann auch provozieren. Die zahlreichen Initiativen für Flüchtlinge haben etwa auch Ablehnung in der Bevölkerung hervorgerufen. Das hält aber viele solidarisch denkende Menschen nicht von ihrer Arbeit ab. Einige Freiwillige, die sich für Asylsuchende einsetzen, wurden mit dem Solidaritätspreis der „KirchenZeitung“ ausgezeichnet. Darunter Viktoria Dieringer aus Saxen, die beim Sprachkurs für Flüchtlinge mithalf und als 12-jährige die bis dato jüngste Oberösterreicherin ist, die als Einzelperson 2016 den Solidaritätspreis der „KirchenZeitung“ erhielt.
Der Solidaritätspreis ist auch nach über 25 Jahren eine starke Stimme, die den Zusammenhalt in der Gesellschaft einmahnt und Brücken bauen hilft, zwischen den Generationen, den Religionen und den Nationalitäten.
Die allererste Ausgabe des "Linzer Kirchenblatts" und das "Jubiläums-Magazin" gibt es nun auch zum Durchblättern und Lesen: www.kirchenzeitung.at/75
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