Am Freitag vergangener Woche feierte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Diözesanbischof Robert Zollitsch, seinen 75. Geburtstag.
Ausgabe: 2013/33, Zollitsch, Schäuble, Roform
13.08.2013
Die Frage, die (sich) an diesem Tag niemand stellen wollte war, wann der Papst wohl seinen Rücktritt annehmen würde. Denn derzeit ist Zollitsch der unumstrittene Krisenmanager, der zwischen den „Fraktionen“ der Bischofskonferenz das Gespräch am Laufen hält und der mit seiner Dialog-Initiative wenigstens den Versuch unternimmt, die nach jahrelanger Reform-Verweigerung, Großpfarrprojekten und Missbrauchsskandal frustrierte Kirchenbasis wieder ins Boot zu holen. Zollitsch, das Flüchtlingskind aus dem jugoslawischen Filipovo, der mitansehen musste, wie Tito-Partisanen das halbe Dorf und seinen Bruder erschossen, ist seit 2003 Bischof in Freiburg. 2008 wurde er nach dem Rücktritt von Karl Lehmann Vorsitzender der Bischofskonferenz. Seither ist er mit sachlicher Nüchternheit, aber beharrlich für einen neuen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, für ein neues Frauendiakonat, aber auch für eine gesellschaftlich engagiertere und kantigere Kirche eingetreten.