„Ein Haus voll Glorie schauet“, hat Gisela Gensch auf das Titelblatt einer Broschüre geschrieben. Keine Prunkkirche, ein schlichtes, halbfertiges Haus ist zu sehen. Das wird die Kirche von Fujin, im äußersten Nordosten Chinas an der russischen Grenze, sein.
Rund 200 Christinnen und Christen leben hier um Fujin nach den Jahrzehnten der Verfolgung. 1200 waren es 1946 noch gewesen. Hier haben die Kapuziner Theophil Ruderstaller aus Ostermiething und Antonin Schröcksnadel aus Innsbruck gewirkt, ehe sie in der „Kulturrevolution“ 1946 ermordet wurden. Das Ehepaar Gisela und Gunther Gensch (Berlin), das bis vor Kurzem auch im Mühlviertel wohnte, hat die junge Gemeinde bei insgesamt schon sieben Reisen aufgesucht. 2009 haben sie die Gebeine der getöteten Missionare nach Innsbruck überführt, wo sie in der Kapuzinerkirche beigesetzt wurden. Das zehn Jahre alte Haus haben die Gläubigen der Gegend mit den von Gisela Gensch in Österreich und Deutschland gesammelten Spenden gekauft. Sie sind dabei, es zu einer Kirche umzugestalten. Erst im Mai dieses Jahres konnte das Ehepaar die Gemeinde besuchen. Im Gürtel von Gisela Gensch: ein weiterer Geldbetrag, den sie durch ihre Vortragstätigkeit „erbettelt“ hat. Die Kirche soll den Namen Theophil- und Antonin-Gedächtniskirche haben. An der Stirnwand des etwa 100 Personen fassenden Gottesdienstraumes hängen zwei Poster mit Maria und Jesus, dazwischen das Kruzifix. In einem Jahr soll hier Gottesdienst gefeiert werden – auf dem Altar aus der früheren Kapuzinerkirche. Er war von Gläubigen versteckt worden. Die fünf Gemeinden des für die Region zuständigen katholischen Pater Zhang liegen 350 Kilometern verstreut. Um die Gemeinde in Fujin kümmert sich eine der Familien. Kontakt: Für den Kirchenbau in Fujin sind noch Geldmittel nötig. Über Spendenmöglichkeiten informiert Klaus Gahleitner, Sparkasse Mühlviertel West, Tel. 05/01 00-429 40.