Mehr werden wir nicht. Die jedes Jahr im Jänner veröffentlichte Statistik über Kirchenaus- und -eintritte zeichnet ein recht ernüchterndes Bild. Der von vielen erhoffte „Franziskuseffekt“ scheint auszubleiben. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger
Doch das Maß der Urkirche war nicht die große Zahl. „Mitten in der Welt“ zu sein – darauf kam es an. In mehr oder minder kleinen Gemeinden war Kirche da in den Hauptstädten der damaligen Welt, von Jerusalem bis Athen, von Korinth bis nach Rom. Ist vielleicht die Kirche doch mit Papst Franziskus deutlicher „mitten in der Welt“ angekommen? Die Leute, die jetzt über die Kirche debattieren, sind nicht immer „eingeschriebene Mitglieder“, oft nicht einmal getauft. Es ist hoch an der Zeit. Christliche Grundwerte, vor allem das Gespür für den anderen, gehen verloren, wenn die „aufgeklärte“ Welt bloße Selbstbehauptung, das Ausreizen aller Freiheitsrechte, zum Maß des Handelns macht. Was können Menschen in Pakistan oder in Niger dafür, die wegen der in Paris gezeichneten Karikaturen mit ihrem Leben bezahlen? Provokation ist die Sprache der Selbstbehauptung. Verständigung hat auch das Wohl der anderen im Sinn. Es braucht Zeichen, die verstanden werden können. Es braucht das Christliche – für unsere Welt.